2023/205 – Fehltag


Nicht im richtigen Leben, nein, aber naja, lest selbst.

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Ich sitze am Schreibplatz. Vor mir auf dem Tisch liegen mehrere Kladden und Mappen. Ich blättere in den „Serien”, die ich hatte/habe. Aber ich finde keine Anknüpfungspunkte, habe keine (zündende) Idee, wie ich auch nur eine davon fortsetzen könnte. Dann greife ich zu einem Notizbuch, in welchem ich immer wieder etwas zu Sätzen aufschrieb, die ich irgendwo las und zu denen sich in mir (viele) weiterführende Gedanken breitmachten. Die Sätze selbst stehen nicht dabei, auch kein Hinweis auf das jeweilige Buch ist zu finden. Nur meine Gedanken, die von einem Satz angeregt wurden. Nebenbei fallen mit zwei unbekannte Worte ein bzw. erfindet sie mein Denkicht. Ich geh doch an den Rechner, werfe eine Suchmaschine an und eine zweite und suche nach diesen beiden Worten. Am Ende finden drei Suchmaschinen nichts zu Germotaph und Asbeloten und ich trage sie in meine Liste der unbekannten Worte ein. Zurück an den Schreibplatz. Ich notiere zwei Einträge in der Erbkladde und bemerke erst danach, daß ich einen Tag ausgelassen habe. Hmpf, ein Fehltag. Nun, ich habe keine Lust, eine Seite in dieses Notizbuch (das ein Kalender war für das Jahr 2016 und mich mal 10 ct kostete) einzukleben. Es ist halt wie im richtigen Leben: Auch da fehlen in Tagebüchern immer mal wieder Tage, nicht nur in meinem. Eines kann ich ja verraten, daß nämlich ohne die Blogtexte in meiner Immerdabeikladde viele, oft sogar mehrere Tage nacheinander nichts aufge­schrieben werden würde.

Die Kanne Kaffee ist ausgetrunken. Etwa drei Stunden des Tages sind vorbei. Wieder muß ich akzeptieren, daß ich für meine Begriffe (Begriffe, pah, das sind doch völlig überzogene Erwartungen an mich selbst, das weiß ich genau; und dennoch kann ich sie nicht abstellen) nicht genug (aber wieviel soll dieses „genug” denn sein, na?) geschafft habe. Dann kommen noch die Zweifel hinzu, ob das Geschriebene denn überhaupt irgendwo standhalten kann. Egal. Ich schreib ja sowieso weiter. Später. Morgen. Übermorgen. Wahrscheinlich immer, immer weiter. Für heute stehen noch etwas Haushalt auf dem Plan, eine Stunde Handschriftübung, eine Stunde Transkribieren. Wie gut, daß ich den Blogbeitrag gerade zu seinem Ende bringe und ihn am Abend dann nur noch abtippen muß. Denken funktioniert bei mir mit Tinte auf Papier wesentlich zielgerichteter als ohne diese Hilfsmittel.

(An einem Stück heruntergeschrieben. Und den gerade noch notierten Vierzei­ler gibt es vielleicht morgen hier.)

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Am 25. Juli 2023 war ich zufrieden mit (ja, doch!) dem Geschriebenen, mit dem transkribierten Text, mit der Entscheidung zum Zuhausebleiben.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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