Nach langer Zeit wollte ich wieder.
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Es ist nicht der seelische/psychische Zustand gemeint, sondern Gemeinsam an Gutenberg arbeiten. Dort habe ich vor einigen Jahren schon gescannte Texte in Frakturschrift korrekturgelesen (in lateinischer Schrift). Vor kurzem überkam mich die Lust, genau das wieder zu tun. Allein: Die Zugangsdaten funktionierten nicht mehr. Ich ging genau nach Anleitung vor, registrierte mich mit einem neuen Kurznamen, bearbeitete nach Abschluß der Prozedur drei Seiten und loggte mich aus. Danach war ein erneutes Einloggen nicht mehr möglich. Hmpf.
Ich wartete ein paar Stunden (mittlerweile sogar schon tagelang) auf die angekündigte eMail – vielleicht fehlte mir ja noch ein Bestätigungslink.
Keine Mail. Kein Anmelden, keine weiteren Seiten korrekturlesen. Stattdessen am Schreibplatz sitzend Minuskeln üben und Halbunziale. Ob ich wohl besser Cursiva Book Hands üben sollte? Das war eine von 1250 bis 1600 genutzte Schrift, in der viele handschriftlich verfertigte Urkunden und Bücher ausgeführt wurden.
Allein, die Konzentration reichte dazu nicht wirklich aus: Immer wieder versuchte ich, mich bei Gaga anzumelden. Nix. Ich weiß, Geduld ist meine Stärke nicht, jedenfalls nicht dann, wenn ich etwas gerne tun möchte. Hmpf. Da merkte ich es. Dieses Problem, das nun weiß Knöppchen nichts Lebensbedrohliches oder wirklich Wichtiges war, dieses Problem machte mich wütend. Es war ja auch zum Haareraufen! Aber in jenem Moment, da ich mir darüber klar wurde, daß ich mich selbst in diese Wut hineingesteigert hatte, konnte ich von ihr ablassen. Denn: Wenn ich mich nicht einloggen und freiwillig und unbezahlt für das Projekt Gutenberg (das ich wirklich gut finde, weshalb ich es gern wieder unterstützen würde) arbeiten kann, dann ist das kein Problem, das ich lösen muß! Denn ich muß ja auch nicht freiwillig unbezahlt dafür arbeiten, ich würde nur gerne. – Ich würde auch gerne ganz Anderes machen, aber dessen Nichtumsetzbarkeit macht mich bei weitem nicht so wütend, da wende ich mich einfach schulterzuckend ab.
Am Ende, lange vorm Veröffentlichen dieses Textes (und das schrieb ich schon genau so auf, wie es hier zu lesen ist, inkl. dieser Anmerkung), schickte ich meine Wut von dannen, zuckte mit den Schultern, dachte „Dann eben nicht!” und fühlte mich wohler. Außerdem habe ich ein paar Übungen mit der Halbunziale geschafft.
(Das Geschehen war der Anlaß zum Beobachten-Text …)
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 6. Mai 2023 war ich zufrieden mit dem Nachholen des gestern Vergessenen noch vorm Kaffee, mit einem Softeis, mit den 11 km zu Fuß durch Leipzig inklusive Umrundung des „Zahns”.
© 2023 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Donna hat mir mal einen Spruch gezeigt, darauf stand: Nicht ärgern, nur wundern.
Den kenn ich natürlich …
Könnte es vielleicht sein, dass die eMail bei dir im Spamordner gelandet ist?
Passiert mir auch gelegentlich und die ersten Male hab ich es tatsächlich übersehen.
Nein, auch dort kam nie eine an …
Jetzt habe ich wie vorgeschlagen selbst eine Mail geschrieben.