Wut und Zorn und Ohnmacht – negativ bewertete Gefühle.
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Wie sinnvoll könnte es sein? Einmal nicht nur auf das Positive, auf das Gute vom Tag zu sehen, sondern eine geraume Weile auch zu beobachten, was mich wütend macht, zornig macht, was mich ohnmächtig zurückläßt (ach, da ist es ja schon wieder, das Zurück)?
Ein bestimmtes Stück Papier halbjährlich immer wieder und wieder einreichen zu müssen. Menschen, die einfachste Regeln des Miteinander nicht beachten wollen. Termine am Vormittag, weit vor der Zeit, zu der ich wirklich handlungsfähig bin. Äußerungen von – entschuldigt, aber das gehört definitiv dazu – von z. Bsp. Politikern zu Themen, von denen sie nichts wissen und nichteinmal eine Ahnung haben.
Die reine Beobachtung wird nicht ausreichen. Aber wenn ich die Momente erkenne, kann ich mit viel Mühe und Geduld vielleicht meine Reaktion darauf rationaler machen? Wäre das für mich nicht gefährlich nah an der Gefühlsunterdrückung, an der Gefühllosigkeit in der Depression?
Und wäre das nicht … nun ja, wäre das nicht zuviel Aufmerksamkeit, die ich damit dem Negativen, dem Schlechten des Tages, der Woche, des Monats widme? Das frage ich mich gerade ernsthaft. Vielleicht, vielleicht kommt es wirklich nur auf das Ziel an, das ich mit Hilfe dieses Beobachtens erreichen möchte: mehr Gelassenheit zu erlernen im Umgang mit den wut- und zornerregenden Situationen, weg von der Allmachtsphantasie (die viele haben, indem sie sich selbst die Schuld für alles geben), die mir das Gefühl der Ohnmacht bringt.
Ist das nun eine gute Idee?
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 5. Mai 2023 war ich zufrieden mit einem einmal mehr entrümpelten Schreibplatz, mit dem Herumdenken auf den Irrungen und Wirrungen des menschlichen (insbesondere meines) Lebens, mit der begonnenen Reparatur des Scriptoriumkoffers.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).