Wie er in einem Schloßhof erlebbar ist.
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Zuerst zitiere ich von mir selbst, von Walpurgis 2011:
Flammen schlagen hoch
Hexen reiten auf Besen
Der Vollmond strahlt hell
Witches in the air
Flames fly up from the fire
Full moon is watching …
Zwei Senryū, zuerst veröffentlicht am 30.04.2011 damals noch bei wp-com.
Es brennen einige Feuerchen im Schloßhof. Nachher, ziemlich bald werde ich ganz sicher an einem platznehmen, zum Reden und Lachen, zum Schwelgen in Erinnerungen. Wir werden wohl auch Pläne schmieden und uns auf kommende Ereignisse freuen. Und ich, ich werden den Funken nachschauen, wenn sie in den Himmel steigen, und den Flammen beim Flackern zusehen.
Früher im Heimatdorf, als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener, da war Walpurgis noch ganz anders. Da gab es für die 6.000 Einwohner bis zu zwölf Feuer (ich habe lange im Gedächtnis gekramt!) auf den fast 5 km, die sich das Dorf durchs Tal erstreckte. Und damals wurde noch alles verbrannt, inklusive Auto- und Traktorenreifen, Dachpappe und alten Eisenbahnschwellen. Da war nichts Kommerziellles dabei, wer trinken wollte, brachte mit und teilte. Ja, das war gerade in der DDR nicht wirklich kontrolliert, trotz der angeblichen Dauerüberwachung durch die StaSi, jedenfalls haben meine Freunde und ich davon nichts bemerkt. Und an jedem der im Vergleich zu heute doch kleineren Hexenfeuer waren ein paar Leute, die nüchtern blieben und sich darum kümmerten, daß weder aus dem Feuer noch aus der später verbleibenden Glut ein Brand entstehen konnte. Walpurgisfeuer waren sozusagen ein Hort der verantwortlichen Anarchie. In der DDR. In meiner DDR, in der DDR anderer Leute kann das ganz anders gewesen sein.
Naja, die Bräuche sind auch unterschiedlich in den verschiedenen Landstrichen – bei uns im Dorf gab es z. B. kein Feuerspringen.
Mittlerweile bin ich so alt, daß ich sogar mit den kleinen Feuertonnen schon zufrieden bin am Walpurgisabend. Hauptsache überhaupt ein Feuerchen. Und mir werden auch die mitgebrachten Getränke für mich reichen für diesen einen, besonderen, gemütlichen Abend.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen. Ich hoffe, niemandem wird der Besen in Flammen aufgehen.
P.S.: Am 30. April 2023 war ich zufrieden mit der Gulaschsuppe, mit den lächelnden Menschen, mit dem wirklich guten Wetter.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
war der . alles? Schade, aber vielleicht wirst du es ja moch am Feuer.
Ich hab die Ergänzung nur verpaßt …
ach so
Dass heutzutage nicht mehr alles verbrannt wird, möchte ich jedenfalls als eindeutigen Fortschritt bezeichnen, der Geruch von verbrannten Gummireifen ist nicht gerade mein Fall. Dennoch kann ich bestimmte Traditionen auch schätzen, obwohl ich (noch) nie in den Genuss einer Walpurgisfeier gekommen bin.
Liebe Grüße,
C Stern
Das Schlimmste für mich ist, wenn solche Dorffeste durchkommerzialisiert werden und es nur noch Suf- und Gröhlgelage sind. Und heute würde ich auch keinen Reifen und nix von dem anderen Gelump mehr verbauen und verbrennen.