2023/099 – Fernweh


Ach, nein, nicht mehr. Aber Vorhaben.

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Ich bin ziemlich heimatgebunden, heimatverhaftet, habe sogar zwei Heimaten. Das Erzgebirge und die Stadt bzw. den Stadtteil, in dem ich derzeit lebe: Halle (Saale) bzw. HaNeu.

Und so trifft mich Fernweh nur (noch) selten. In jüngeren Jahren wollte ich immer nach Irland, ins Gaeltacht. Auch das Ende der Welt – Finisterre – wollte ich gern erreichen, zu Fuß auf dem Jakobsweg. Aber da war der Weg das Aus­schlag­gebende und nicht das Ziel. Mittlerweile bin ich desillusioniert und durch andere Interessen davon abgekommen. Außerdem gibt es so viele Gegenden und Orte schon hierzulande, die ich überaus interessant finde und gern einmal besuchen möchte: Schwerin, Suhl, Elend und Sorge, Kuhschnappel, Nochten. Und in Europa liegen Wien (Zentralfriedhof), Laurins Garten, Loupiac, Balaton, Malá Fatra näher als das Ende des Jakobsweges … Zu manchen zieht's mich nur wegen der Namen.

Weiter weg als bis nach Irland wollte ich wahrscheinlich noch nie. Selbst die Druschba-Trasse oder der Baikal lockten mich nicht oder das Schwarze Meer. Vielleicht bin ich doch ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit, aus einer, in der selbst eine Reise ins Nachbartal schon ein Abenteuer war. Genau das ist es nämlich, was das Fernweh von mir fernhält: Abenteuer bedeuten Ungewisses, Unsicherheit, Risiko. So ein „ach, das schaff' ich ja doch nicht (mehr)”, wißt ihr?

Dabei habe ich für dieses Jahr, für 2023, wieder eine Liste von Vorhaben, die ich umsetzen möchte und schon umgesetzt habe. Sie ähnelt der von mir in den zwölf Raunächten 2018/19 aufgestellten Liste von Monatsvorhaben, diesmal aber ohne Vorgabe des Monats. Über die werde ich ein andermal schreiben. (Mit dem neuen Fahrschein wird da einiges leichter als bisher.)

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Am 9. April 2023 war ich zufrieden mit dem stillen Morgen (ich war viel zu früh wach), mit den Fotos von Wasserturm und Güterbahnhof, mit Bulgur und Buttererbsen.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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3 Antworten zu 2023/099 – Fernweh

  1. Gudrun sagt:

    Reisen ist für mich sehr beschwerlich geworden. Ich mache es trotzdem, brauche auch diese „Abenteuer“, weil sie mir Zuversicht geben, was ich doch noch schaffen kann. Neues sehen, andere Menschen kennen lernen, das ist sehr bereichernd. Bald fahre ich einige Tage nach Nürnberg und dann irgendwann nach Schweden. Ob ich letzteres noch in diesem Jahr schaffe, weiß ich nicht. Dann wird es eben im nächsten Jahr.
    Heimatverbunden bin ich übrigens auch, sonst wäre ich vielleicht an manchen Orten geblieben.
    Ich grüße dich und wünsche dir viel Erfolg bei kleinen und größeren Unternehmungen.
    Ich wünsche dir Mut und Vertrauen in dich und keinerlei Wenn und Aber.

    • Der Emil sagt:

      Ach Gudrun: Darüber muß ich nachdenken. Denn die Märkte sind ja auch eine Art Abenteuer, aber die erlebe ich gerne …

      (Ab Mai kann ich ja auch öfter in die große Großstadt nebenan fahren und dort umherschlendern.)

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