Verweht. Vorübergehend. Uneinfangbar und nicht festzuhalten.
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Hinsetzen. Hinsetzen! Nicht irgendetwas tun zum Ablenken. Hinsetzen und denken. An all das, was täglich von mir getan werden muß. An die Traumsequenzen, die ich mir aufgehoben habe auf kleinen Zetteln.
Ich stehe mitten im Leben, mitten in meinem Leben (nein, auf die Lebenszeit trifft das nicht zu, und außerdem sitze ich endlich). Nochmal: Ich stehe mitten im Leben. So stehe ich auch im Wind, der mir entgegenweht, der mich manchmal heimtückisch von hinten überfällt. Ich muß ihm standhalten, ihn aushalten, jeden Tag. Mein Wind heißt Zeit. Standhalten muß ich nicht nur dem Augenblick, sondern vor allem dem Künftigen und: dem Gewesenen, dem hier bei mir eine Kerze brennt. Ich sitze und denke und schreibe auf.
Zeit ist der Wind, der uns umweht, durch den wir hindurchgehen, dem wir standhalten müssen. Dieser Wind sollte nicht von unserem Hetzen durch die Tage herrühren. Dieser Wind wird unsere Wege vielleicht ändern, uns vielleicht andere Ziele bescheren. Aber dieser Wind, die Zeit, ist immer da, steht niemals still, umweht alles, das wir kennen. Und weht manches und manche in unser Leben und auch aus ihm hinaus.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 5. Februar 2023 war ich zufrieden mit dem Nachdenken über Zeit und Weglaßbares, mit dem Training, mit den niedergeschriebenen Sätzen.
© 2023 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Mit Wind kenne ich mich als Nordfriese aus. Wir müssen ihm nicht immer standhalten. Wenn wir nicht gerade am Abgrund stehen, dürfen wir uns auch mal von ihm treiben lassen. Wenigstens für einen Moment leicht sein wie ein losgelöstes Stück Gischt am Meeressaum.
Ein Punkt, den ich überhaupt nicht im Blick hatte. Danke.
❤️Wir sind aich sehr zufrieden mit dem nieder geschriebenen. Möge der Wind dich stets wohl geleiten.
Wind als Synonym für Zeit? Das ist mal ein sinniger Gedanke, den behalte ich mal im Auge und kaue ihn weiter. Du schreibst vom Rückenwind. Mich belastet und strengt ja mehr der Gegenwind an. Wofür der in deiner Metapher wohl stehen könnte?
Der Wind, der mir entgegenweht: Manchmal sorgt er dafür, daß ich nicht zu schnell werde, bremst mich auf ein anstrengendes, aber angemessenes Tempo runter, verhindert mein nach-vorne-Fallen … (Ohne großes Nachdenken darüber geantwortet.)
Stimmt … das könnte so passen (also allgemein und/oder für mich …).