2023/026 – Gedankensammlung


Kunterbunte Blüten aus meinem Denkicht.

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Mir gehen täglich sehr viele Gedanken im Kopf umher, von denen ich einige tat­säch­lich aufschreibe. Manche davon landen im #Fediverse, andere schaffen es hierher, manche manche vergesse ich einfach wieder. Ich vergesse sogar die meisten Dinge, die ich denke. Heute zeige ich wieder einige von den unvergessenen hier im Blog:

 

 

Durch eine Wolke zu gehen ist ja auch eine sehr naturnahe Form des Inhalierens.

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Manchmal wünsche ich mir ein Gerät, daß Gedanken direkt aus meinem Kopf aufs Papier bringen kann, ohne den Umweg über Arm, Hand, Feder & Tinte. Allerdings hätte ich dann wohl auch Angst zu haben vor den überflüssigen Wahrheiten, die dabei unweigerlich herauskämen.

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Ist es nur mein ganz persönlicher Eindruck, daß der Dinge, gegen ich ich bin und sein muß, immer mehr werden und die Anzahl dessen, für das ich sein kann und muß, immer weiter abnimmt? Ist das vielleicht eine Folge des Alterns?

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Ich weiß ja schon seit geraumer Zeit, daß ich mit Zeit- und Leistungsdruck nur sehr schwer zurechtkomme. Warum aber zum Teufel mache ich mir den dann noch immer selbst?

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Etwas, das ganz sicher vom fortschreitenden Alter herkommt: Langwierige Prozesse schrecken mich immer heftiger ab.

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Viel zu oft stehe ich vor der Frage, ob ich um Verzeihung oder um Entschuldigung bitten sollte. Denn da ist ein Unterschied zwischen beiden. Ich habe gelernt, daß ich … Ja aber was denn nun von beidem? (Es wurmt mich, daß ich mir das nie merken konnte!)

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Wovon ich aus meinen Erfahrungen heraus überzeugt bin: Gutes zu tun ist im Menschen angelegt. Die Bosheit wird anerzogen oder bei mangelnder Erziehung (autodidaktisch) erlernt. (Ich kann mich durchaus irren; aber beobachtet bei Gelegenheit wieder einmal Kleinstkinder …)

 

 

Das da ist nicht einmal die Hälfte der Sätze, die ich heute zumeist unterwegs notierte. Zu jedem Satz gab es eine auslösende Beobachtung, die aber i. d. R. nicht gravierend und eher nebensächlich war. Ich vermag nicht abzuschätzen, wieviel Gedanken mir noch durch den Kopf gingen an diesem einen stinknormal alltäglichen Tag, die ich für nicht wichtig hielt und nicht aufschrieb. Und ich weiß auch nichts von irgendeiner erforschten durchschnittlichen Anzahl an Gedanken pro Mensch und Tag. Würde ich sie einmal zählen wollen, würde sich ihre Anzahl verdoppeln: Zu jedem normalen Gedanken käme ja noch der des „das-muß-ich-jetzt-zählen” dazu. Vielleicht aber beanspruchte das Zählen auch Platz und Zeit anderer, dann wegen des Zählens ungedachter Gedanken? Und was dann?

Vielleicht hat der Mensch doch unendlich viele (abzählbar unendlich viele) Gedanken und wir können froh sein, diese Zahl nicht zu wissen?

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen. (Denkt nicht zuviel über mein Denkicht nach.

Der Emil

 

P.S.: Am 26. Januar 2023 war ich zufrieden mit dem ÖPNV, mit den gesam­mel­ten Gedanken, der Zeit in der Badewanne.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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6 Antworten zu 2023/026 – Gedankensammlung

  1. Sonja sagt:

    Aber warum sollten wir froh sein, diese Zahl unserer Gedanken nicht zu wissen?
    Im Übrigen wäre sie mir gleichgültig, die Zahl.
    Gruß von Sonja

    • Der Emil sagt:

      Die Gesamtzahl nicht zu wissen wäre gut, wenn diese uns die winzige, vernachlässsigbare Anzahl unserer wichtigen, bemerkenswerten, merkwürdigen (würdig, sie sich zu merken) Gedanken überdeutlich erkennen lassen und das Gefühl einer Sinnlosigkeit überhandnehmen würde (so meine Hypothese).

  2. Gudrun Ebert sagt:

    Ich möchte meine Gedanken nicht zählen und noch nicht mal darüber nachdenken, denn es hindert mich dann beim Denken. Ich möchte auch nicht so denken müssen, dass ich kluge Dinge aufschreiben könnte, denn oft sind es Gedankenfetzen, die schnell vorbeihuschen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Wortwahl zufriedenstellend ist. Es poltert namlich manchmal arg im Denkgetriebe,
    Ich erwische mich jetzt immer öfter dabei, nichts zu schreiben, zu sagen, frei zu lassen. Das ist aber dann wenigstens zu Ende gedacht.

  3. Gerel sagt:

    Zählen? Um Himmels willen, nein! In meinem Hirn herrscht doch fast nie Ruhe! Mit dem Aufschreiben von wirklich Wichtigem (meiner Ansicht nach), komme ich schon nicht hinterher….

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