Nº 359 (2022) – Weihnachten

Und es beginnt die erste rauhe Nacht.

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Es ist nun an der Zeit, in die Zukunft zu sehen: Jede der zwölf Rauchen Nächte, der Rauh­nächte, soll uns in unsern Träumen Auskunft geben über einen der fol­gen­den zwölf Monate. Also schreibt auf, was ihr – von heute an (25.12.) bis zur letzten Rauhnacht am 05.01. – träumt. Oder merkt es euch besser nicht, dann könnt ihr euch nämlich das ganze Jahr über überraschen lassen.

Ich gestatte mir, für heute eine auf den Tag genau acht Jahre alte prophetische Reimspielerei (erneut) zu zeigen:

 

 
Rauhnächtereime
 

Schon die erste Rauche Nacht
hat mir einen Traum gebracht.
Einen düstren, dunklen, bösen,
in dem ich Rätsel mußte lösen:

Wieviel Eier müßt‘ ich spalten,
bis des Merkels Haare halten?
Welcher Vogel singt das Lied,
das mich in die Tiefen zieht?
Wem soll ich die Hände reichen?
Womit kann ich Wolken bleichen?
Welche Geister jagen nächtlich?
Was macht Politik verächtlich?

Wie es geht zwischen den Jahren
kann der Träumer leicht erfahren.
Rauche Nächte, Wilde Jagden
zeigen Dinge, die ihn plagten.
Andre Träume zeigen gar
was so kommt im neuen Jahr,
wen wir treffen, was wir wollen
und was wir so schaffen sollen.

Kalte Tage, rauhe Nächte.
Wenn die Zeit nur Schnee noch brächte!
Denn ein richtig weißer Winter
wäre schön für alle Kinder,
würde auch den großen Leuten
wichtig sein für Winterfreuden.

Zum ersten Mal am 25.12.2014 in meinem Blog veröffentlicht.

 

 

Wie oft ich es mir schon vorgenommen habe, meine Träume festzuhalten? Min­de­stens seit der Zeit, da ich in Frohnau im Erzgebirge wohnte, jaja, in dem Ort, „wo der Hammer hängt”, am Fuße Annabergs. Das weiß ich von einem sehr alten Eintrag in ein beinahe zerfallenes, kleines Notiz­buch. Nur habe ich es nie, in keinem einzigen Jahr geschafft durchzuhalten. Es gibt aus keinem einzigen Jahr zwölf notierte Träume und aus den meisten Jahren keinen einzigen notier­ten Traum. Das mag auch daran liegen, daß vieles aus meiner Vergangenheit unauffindbar wurde im Laufe der Zeit. Ich hoffe darauf, daß ich diesmal einen Traum für jeden der zwölf folgenden Monate festhalten kann.

(Ich bleibe übrigens konsequent bei der Schreibweise rauh mit h, bis heute und weiterhin. Es sieht einfach wesentlich gewohnter, ja sogar schöner aus für mich.)

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 25.12.2022 einen Irish Coffee, einen Mittagsschlaf bei leiser Weihnachtsmusik, das komplett durchgelesene Blogjahr 2014.
 
Für Morgen zog ich die Tageskarte König der Münzen.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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6 Antworten zu Nº 359 (2022) – Weihnachten

  1. Pit sagt:

    Ein froh-besinnliches Weihnachtsfest wuensche ich Dir, lieber Emil, und alles Gute fuer das kommende Jahr,
    Pit

    • Der Emil sagt:

      Das wünsche ich euch auch! Und ich hoffe, ihr steckt grad nicht in diesem Scheesturm und diesem Kälteeinbruch fest.

      • Pit sagt:

        Wir haben hier zum Glueck nur eine extrem kalte Nacht gehabt, von Donnerstag auf Freitag, mit „gefuehlten“ – wegen des starken Nordwinds – minus 22 Grad. Aber ohne Schnee. Und jetzt sind es am fruehen Nachmittag schon plus 10 Grad.

  2. piri sagt:

    Ich habe noch nie einen Raunachttraum aufgeschrieben und werde es auch sicherlich nicht tun, weil ich viel zu viel Angst davor habe – könnte jairgendwie eine Offenbarung sein.

  3. Man müsste nach jedem Aufwachen Notizen machen, doch allein,man will wieder einschlafen, unbedingt!

  4. @deremil Gefällt mir sehr, auch der Reim! Zum Liken direkt unterm blog müsste ich erst einen Account erstellen.

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