Was mich heute Morgen ziemlich beschäftigte.
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Betrachte ich die Sache recht, so findet sich kein einziges Merkmal, mit dessen Hilfe ich unzweifelhaft bestimmen könnte, ob ich wach bin oder träume.
René Descartes
Ich träumte einmal mehr, daß ich träumte. Und ich war mir dieses Vorganges durchaus bewußt. Luzide Träume kenne ich zur Genüge: Ich koste es sogar aus, dieses Dahindämmern nach dem ersten Erwachen am Morgen, diese Halbschlafphase mit den Träumen, die ich sogar steuern kann und bei denen ich mir sehr bewußt bin, daß ich gerade träume.
Heute früh jedoch … Heute früh hatte ich einen sonderbaren Klartraum, in dem ich träumte, daß ich träume. Ja. (Es erinnerte mich an die Weihnachts-Folge von Dr. Who: die in der Polarstation mit dem Weihnachtsmann.) Ich hatte sehr angenehme Gefühle und war dennoch irritiert. Diese Verschachtelung, diese Kaskadierung erlebe ich nicht sehr oft. In diesen Fällen frage ich mich wirklich, was mir der Traum vom Traum sagen will, was mir mein Un- und Unterbewußtes damit mitzuteilen versuchen. Und ich mußte zuerst aus dem geträumten Traum erwachen, ehe ich wirklich vollends aufwachen und aufstehen konnte.
Um jetzt endlich auf das Zitat von Descartes zurückzukommen: Beweisbar ist es dennoch nicht, ob ich träumte, daß ich träumte. Ich nehme das nur an, weil es meiner Erfahrung und meinem Erleben entspricht. Aber beweise mir mal einer, daß ich jetzt, hier, beim Schreiben dieses Textes wirklich wach bin und nicht noch immer in irgendeinem Traum festhänge (siehe die erwähnte Serienfolge)! Denn zu allem, was geschieht, habe ich doch nur Zugang durch die Leistungen meiner Sinne und meines Hirns, das alle Sinnes-„Wahrnehmungen” interpretieren muß und interpretiert. Also woher soll ich wissen, sicher wissen, daß das hier nicht auch nur Bestandteil eines Traumes ist und auch eventuelle Reaktionen darauf nicht nur Bestandteil eines Traumes sein werden?
Es stimmt, ich wäre heute gerne unter meiner Bettdecke geblieben und nicht aus den Träumen in diese „Realität” hinausgestolpert.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Gut fand ich am 11.10.2022 die elf weggebrachten Bücher, die weggebügelte Wäsche (ich bügele wirklich gern), den gestern selbstangerührten Knoblauchfrischkäse (eine Inspiration vom Markt, von Jirka).
Für morgen zog ich die Tageskarte Drei der Schwerter.
© 2022 – Der Emil. Eigener Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Ich schmunzle, denn es beschäftigt uns Ähnliches. Unsere Sinne sind auch in meinem Sinne 🙂
Ja, woher kann man all das wissen? Das Leben ist gar nicht so einfach, das stelle ich immer wieder fest!
Liebe Grüße, C Stern (die gar nicht gern bügelt)
Wenn es einfach wäre, gäbe es keinen Antrieb dazu, ein Leben zu leben.