Ihr kennt dieses Kinderspiel auch noch.
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„Ringlein, Ringlein, Du mußt wandern,
von dem einen Ort zum andern.”
Ein Dutzend Kinder sitzt auf dem Spielplatz und singt dieses Lied. Mütter und Väter sitzen und stehen am Rand und sehen zu. Die Erwachsenen bilden drei Grüppchen, wie es aussieht sprach- und kulturbedingt. Die Kinder aber sitzen kunterbunt durcheinandergemischt und singen und spielen gemeinsam. Vielleicht gehen sie alle in einunddenselben Kindergarten, in dem sie dieses und andere Spiele lernten und spielen. Eines steht auf, flitzt zur Mutter und holt eine Flasche. Schnell setzt es sich wieder hin, nimmt einen Schluck. Als das „Ringlein” gerade auf der anderen Seite des Kreises ist, zupft das Nachbarkind am Ärmel des Mädchens und flüstert ihm etwas ins Ohr. Natürlich darf auch dieses Kind einen Schluck nehmen aus der Flasche. Die beiden Kinder gehören anscheinend zu unterschiedlichen Erwachsenengrüppchen. Und dennoch: Die Kinder spielen miteinander, helfen einander und haben eine gemeinsame Sprache gefunden.
Der Wanderer geht nach kurzer Zeit nachdenklich weiter.
Ob Ringlein, Taler oder Steinchen, ob „von einem Ort zum andern” oder „von der einen Hand zur andern”: Ich hab es im Kindergarten auch gespielt und kann mich daran erinnern. Als ich heute dieses Lied summte, setzte ich mich hin und schrieb diese Sätze dazu.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Gut fand ich am 20.08.2022 den feuchten Erdboden am Morgen, die mit Schwelgen in Erinnerungen verbrachte Zeit, die Schnitzelchen zum Abendessen.
Für morgen zog ich die Tageskarte II – Die Hohepriesterin.
© 2022 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Kinder sind noch offen. Offen auch für alle und alles, was abseits ihres „normalen“ Alltags gehört. Kinder mit anderen Hautfarben und anderen Sprachen gehören mittlerweile ja GsD zu diesem normalen Alltag. Es sind einige Erwachsene, die dieses Miteinander später, mitunter aber schon in Kindergartenzeiten, zerstören werden. Ich hoffe immer, dass sich die Zugewandtheit der Kinder dann vielleicht schon gefestigt hat und Taler, Ring oder Stein weiterhin wandern dürfen.
Das ist schön, was man als Kind alles so gespielt und gesungen hat!
Liebe Grüße
Helmut
Auch ich beobachte Kinder gerne bei ihren Spielen. Nicht immer geht es so friedlich zu wie in der hier beschriebenen Szene: Je älter Kinder werden, desto mehr imitieren sie uns Erwachsene. Wir alle sind Vorbilder, das muss uns immer bewusst sein!
Doch ich möchte ganz in der Spielplatzsituation verweilen und diese ins Heute mitnehmen. Kinder sind kostbare Wesen, die nach dem Weg fragen und insofern dürfen wir sie auch begleiten, nämlich zugewandt, liebevoll, respektvoll! Auch in diesen Haltungen werden sie uns imitieren …