Die (lückenhafte) Dokumentation, die nicht notwendig zu sein scheint, brachte etwas ans Licht.
To get a Google translation use this link.
Ich erinnere mich gut daran, als wäre es gestern noch so gewesen: Nach sieben Stunden Schlaf wachte ich von selbst auf und war putzmunter. Ich brauchte keinen Wecker (hatte aber trotzdem drei davon und natürlich auch das Smartphone). Das hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert.
Was sich nicht geändert hat, ist die Nachtaktivität, die eher Spätabendaktivität heißen sollte. Noch immer bin ich zwischen acht Uhr Abends und nach Mitternacht aktiv und kreativ. Und eine zweite einigermaßen kreative Phase liegt zwischen Zwölf und Zwei am Nachmittag. Im normalen Tagesablauf geschehen die Hausarbeiten, das Einkaufen, das Draußensein zu den Zeiten, in denen jetzt die höchsten Temperaturen herrschen: 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Aber damit kann ich trotz Jammerns, Klagens und Schwitzens leben.
Wann ich schlafe, kann sich dann wohl jede und jeder ausrechnen. Nämlich in den zehn verbleibenden Stunden zwischen Zwei in der Nacht und Zwölf am Mittag. Mindestens neun Etwa zehn Stunden schlafe ich seit Jahresbeginn täglich. Jaja, lacht ruhig, aber ich führe auch darüber Buch, etwas lückenhaft, ja, das gebe ich zu, aber die notierten Daten reichen aus, um die fast drei Stunden Schlafverlängerung deutlich zu erkennen. Hm. Angefangen habe ich mit dem Aufschreiben der Schlafzeiten, als ich wegen der Depressionen in der Tagesklinik war, vor vielen Jahren. Dort gehörten solche Notizen zur Therapie. Ich habe das beibehalten, schaff' es beileibe nicht täglich, aber doch drei- bis viermal wöchentlich. Das reicht, um die (dramatische?) Verlängerung der Schlafzeit deutlich zu erkennen. Mich selbst zu beobachten hilft mir noch immer bei vielen Dingen … Besonders interessant finde ich zur Zeit meinen Aufwachprozeß, der aus mehreren Besuchen des Porzellanzimmers und sich jeweils daran anschließende Halbschlafphasen mit luziden Träumen besteht. Ich kann nach dem ersten Wachwerden durchaus wachbleiben, aufstehen – es gibt immer wieder Pflichttermine zu pervers frühen Uhrzeiten wie z. B. 10.00 Uhr. Aber wach, richtig wach bin ich dann trotz allen Kaffees nicht. Träume aus den angenehmen (und mir notwendig erscheinenden) Dämmerzeiten kann ich oft notieren, meist grob skizzieren, manchmal sehr detailliert festhalten. Wie bei der (nicht unbedingt notwendigen, für viele andere Menschen sogar überflüssigen) Erfassung der Schlafzeiten weiß ich nicht, welchen Nutzen mir das bringen wird – weiß ich es noch nicht. Zumindest nicht konkret.
Von sieben Stunden Schlaf täglich habe ich mich jetzt „hochgeschlafen” auf zehn Stunden täglich. Ich weiß nicht, warum und wieso. Ich weiß aber, daß weniger Schlaf ganz schnell zu Unzufriedenheit, Übermüdung und sehr schlechter Laune führt. Wie auch Kaffeemangel und andere Abweichungen von meinen Routinen. (Auf den Märkten gelten irgendwie andere Gesetze und/oder Regeln, dort ist das Leben anders.)
Liegt dieses höhere Schlafbedürfnis am fortgeschrittenen Alter? Ist es Symptom des Metabolischen Syndroms („das tödliche Quartett”) oder der manifesten Depression? – Egal. Zehn Stunden zu schlafen sorgt jedenfalls dafür, daß ich mich besser fühle als mit weniger Schlaf. Und das ist ein ausreichender Grund, mich deswegen nicht zu sorgen oder gar abzuwerten.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Gut fand ich am 28.06.2022 die Abkühlung über Nacht, den Gurkensalat zum Nachmittag, die vorbereitete Sendung.
Für morgen zog ich die Tageskarte Zehn der Stäbe.
© 2022 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Jetzt möchte ich wieder nur ein großes JA daruntersetzen.
Mir gefällt es, wie du dich mit dir selbst auseinandersetzt!
Danke.