Schwellung auf der Schwelle.
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Heute bin ich faul. Schließlich ist Sonntag, und es stand nichts an außer dem Training der Ritterschaft, dem Kochen und Abwaschen und all dem anderen kleinen Haushaltskram. Ansonsten saß ich heute und las. In einem Buch und auch in meinen alten Blogtexten. Und dabei fand ich diesen Text vom 18. Juli 2018 – und den veröffentliche ich heute ein zweites Mal (ich habe einige HTML-Codierungsfehler korrigiert und drei Worte ergänzt). Tadaaaaa!
Nie hätte ich mir zu träumen gewagt, daß das passiert. Und schon gleich gar nicht, daß das in der Küchentür passsiert. Sozusagen auf der Schwelle. (Die es dort ebensowenig gibt wie in meiner Wohnung.) Wenn ich jetzt daran denke, dann kommt es mir unwirklich vor, wie ein Traumfetzen, den ich nicht mehr zu fassen bekomme. Geradezu unheimlich war es, so unerwartet, wie es geschah. Und schön war es. Traumhaft schön. Zu schön, um wahr zu sein, würde ich sagen, wenn es nicht mir selbst widerfahren wäre. Hier, eben nur in Deiner Wohnung, doch genau hier, wo ich jetzt, mit dem Rücken an den Tüürrahmen gelehnt, wieder stehe und versuche, mir dieses Gefühl in Erinnerung zu rufen, mein Erstaunen, meine Verwirrung, meine Atemlosigkeit, die weichen Knie. Hier hattest Du Dich unvermittelt an mich gelehnt. Da fühlte ich plötzlich ganz deutlich Deine Brüste. Du hieltest Dich fest an mir, entspanntest Dich aber spürbar. Nur einen Moment im Arm gehalten wolltest Du werden, nur im Arm gehalten. Oh. Wie behutsam ich das tat, wieviel Angst ich hatte, Dir mit meiner Umarmung wehzutun. Und ich schloß meine Augen und legte meine Wange auf Dein Haar und genoß diese Nähe und schämte mich ein wenig dafür, daß die Weichheit Deiner Brüste an meinem Körper ausreichte, mich so zu erregen, daß Du diese Erregung bemerken mußtest. Wie peinlich. Als Du Dich von mir löstest, sahen wir uns in die Augen. Deine Hand streifte wie unabsichtlich das, wofür ich mich schämte; doch für Absichtslosigkeit dauerte die Berührung ein klein wenig zu lange. Ich errötete, und Du gingst weiter, als wäre nichts geschehen.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Gut fand ich am 22.05.2022 mehrere meiner alten Texte, das Treffen mit den Vereinsmitgliedern, den selbstgekochten Linseneintopf (ja, den esse ich zu allen Jahreszeiten).
Für morgen zog ich die Tageskarte Sechs der Münzen.
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).