Nº 113 (2022) – Sonnabendverlauf

Auch wenig angenehme Erledigungen waren heute nötig.

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Bekleidung zu kaufen ist für mich immer ein wenig problematisch. Jedenfalls wenn es nicht um Gewandung für die Kärkte geht. Aber ab und zu ist es not­wendig, Verschlissenes zu ersetzten. So war ich heut' mittag bei mehreren der Billigheimer. Natürlich habe ich kaufen können, was ich brauchte. Und ich trage noch immer Maske, wie etwa die Hälfte all derer, denen ich in den Geschäften begegne. So habe ich vom Grabbeltisch genommen, was da immer herumliegt und nach passenden Jogginghosen gesucht – unter der Kutte zu tragen auf den Märkten zu kälteren Zeiten. Auch da wurde ich fündig, sogar in zwei der Läden. Zuhause die Überraschung: Zwei Hosen unterschiedlichen Materials in gleicher Größe, doch nur eine paßt wirklich. Also wird am Montag eine wieder zurück­ge­bracht und im anderen Laden eine zweite geholt. Dieser Streß!

Zwei Stunden habe ich heute mit dieser Beschäftigung zugebracht. Zusätzlich brauchte ich noch je 20 Minuten Wegezeit jeweils vor- und nachher. Zu Fuß. Die Sonne schien und es war windig, zum Glück, sonst hätte ich unter der „Hitze” schon zu leiden gehabt. Noch sind nicht alle Bäume grün. Doch der Frühling ist da und die lauthals tirilierenden Nachtigallen-Hähne bestätigen das seit ein paar Tagen Nacht für Nacht. (Manchmal könnte ich sie!) Und sonst?

Bei offenem Fenster und hereinscheinender Sonne saß ich und las. Das diese Woche erst begonnenen Buch habe ich zugeklappt und beiseitegelegt: Ich finde nicht wirklich hinein in das halbe Dutzend Handlungsstränge (Timur Vermes: Die Hungrigen und die Satten). Dafür griff ich zu einem Krimi von CLive Barker (Das Sakrament). Passend zu heutigen Tag des Buches kam eines per Post bei mir an: ZU von Irgendlink. Ein Buch, das vermauerte Türen zeigt. Wirklich. Einfach nur vermauerte Türen … Schöne Bilder, verstörende Bilder. Auch hierzustadt gibt es viele davon, manche sind zum Glück, manche bedau­er­licherweise beinahe für die Ewigkeit verschlossen worden. Beim Nachdenken über diese Türen fiel mein Blick auf einen der Stapel am Schreib­platz. Peinlich! O.Ber.Pein.Lich. Dort liegt seit Mitte Januar ein Buch über Eva Strittmatter, das mir auch per Post ins Haus kam, weil „dieses Buch meinte, unbedingt zu Dir zu wollen” (zu mir also, Zitat von der beiligenden Karte). Und ich habe es bisher nicht geschafft, mich im hohen Norden dafür zu bedanken. So steht vielleicht noch heute Abend Briefschreiberei an, auf alle Fälle möchte ich es noch im April erledigen.

Die Wäsche ist auch weggebügelt, der Abwasch erledigt, Alltagskram eben. Der bleibt leider auch sonnabends zu tun. Ich hatte Zeit für ein paar Phanta­sien, Träumereien. Mal wieder eine ganze CD aus dem vorigen Jahrtausend anzuhören und dabei in Erinnerungen zu schwelgen, fast Vergessenes wieder hervorzuholen. Jetzt, wenn dieser Beitrag veröffentlicht wird, sitze ich über meine Kladde gebeugt und schreibe auf. Mal sehen, welche Worte heute unbedingt aufs Papier wollen.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 23.04.2022 den Fluß der Zeit, den überstandenen Einkauf, eine gewisse innere Zufriedenheit (die ich so selten kenne).
 
Für morgen zog ich die Tageskarte XIV – Die Mäßigkeit.

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Über Der Emil

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