Nº 072 (2022) – Jahreszeitentextversuch

Ich will es nicht unbedingt, aber: Es will wohl.

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Es will wohl Frühling werden. Sogar Sonnenschein gibt es jetzt schon mehr als noch vor drei Wochen. Ja, die liebe Sonne: Sie sorgt im Moment dafür, daß ich ohne aufgedrehte Heizung angenehme 22 °C in der Wohnung habe und im Sommer dann wieder 40 °C und mehr … Und wenn ich draußen unterwegs bin – heute war ich das nicht – dann blendet sie mich und ich habe ab und zu Pro­bleme, bestimmte Dinge sehen zu können. Natürlich trage ich, wenn es zu hell wird, eine Sonnenbrille (also fast immer bei Sonnenschein). Oder ich suche mir die schattige Straßenseite aus. Oder, und vielleicht trug und trägt die Sonne mit ihrem grellen Licht zu meinem Eulen-Dasein bei, ich verlagere meine Akti­vi­täten in die späten Abend- und die Nachtstunden.

Es will wohl Frühling werden. Meine tränenden Augen und meine abwechselnd verstopfte oder laufende Nase zeigen das auch an. Oh, ich kann mich gut an Zeiten erinnern, da hatte ich noch keine heuschnupfenartigen Symptome. Ich habe mich bisher auch nicht darauf testen lassen. Aber da dieses eine Medi­ka­ment tatsächlich das Schniefen und Tränen weniger werden läßt, kaufe und nutze ich das auch.

Es will wohl Frühling werden. Ich habe erste Bienen (?) an Weidenkätzchen und anderen Blümelein gesehen. Und Vögel, Vögel, die im Winter kaum zu hören waren, singen jetzt wieder deutlich vernehmbar ihre Lieder. (Manchmal finde ich „Singen” als Bezeichnung für die Geräusche echt schönfärbend.) Und ich bleibe sehr oft stehen und suche nach dem Vogel, den ich da ganz in meiner Näher trällern höre. Ja, ich freue mich, wenn ich das Tier dann auch entdecke, und beobachte es eine ganze Weile, solange ich den Piepmatz eben sehen kann. Ach, und hie und da sah ich auch schon den einen oder anderen Schmet­terling (was mir zu Anfang März aber doch sehr verfrüht vorkommt).

Wenn es nach mir ginge, dürfte sich an den Frühling gleich der Herbst anschließen. Und dann ein richtiger Winter mit Frost und Schnee kommen, der bis zum Frühling dauert. Zum Glück geht es nicht nach mir, zum Glück …

Es will wohl Frühling werden.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 13.03.2022 das Ausschlafen bis 17 Uhr (scheint wirklich notwendig gewesen zu sein), bei offenem Fenster schreibend in der Sonne zu sitzen (ich werde wohl doch wunderlich), kein schlechtes Gewissen zu haben (das Allerwichtigste).
 
Für Morgen zog ich die Tageskarte I – Der Magier.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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4 Antworten zu Nº 072 (2022) – Jahreszeitentextversuch

  1. Nati sagt:

    Vom Frühling in den Herbst, das würde mir auch gefallen.

  2. Regine sagt:

    😁Ja gut, aber dann muss es ein langer Frühling sein und ein wenig Wärme würde ich auch bevorzugen, damit ich wieder im See schwimmen kann. Ich bestelle also warme Tage (bis 23 Grad) mit Sonne und ein paar Wolken, nachts gerne Regen und das 6 Monate lang.
    Die Winter dürfen mild bleiben und im Herbst darf gerne ab und zu die Sonne scheinen. Keine Stürme mehr! Keine Überschwemmungen. Keine Katastrophen. Ich möchte Bullerbü, dort gibt es sowieso kein schlechtes Gewissen und wir freuen uns dort über Menschen, die am offenen Fenster sitzen und schreiben und dabei die Sonne genießen. 🌷🌷🌷🙋‍♀️

  3. Elvira sagt:

    Ja, ein Frühling bis in den Herbst könnte mir auch gefallen.

  4. Frau Momo sagt:

    So sehr ich den Frühling mag, wenn die Natur erwacht, ich liebe den Sommer. Und ich liebe es warm 🙂

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