Nº 017 (2022) – Aktiv

Erzgebirgswasser aus Wald und Berg.

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In meinem Heimatdorf gibt es den Seifenbach. Ja, richtig gelesen: Seifenbach. Der Name kommt von der Form einer Lagerstätte, der Seife (siehe Wikipedia). Das in dieser Gegend dort vorkommende Zinnerz (meist kleine Körnchen von Zinnstein SnO2) wurde im Wasser dieses Baches aus Geröll, Sand oder Kies herausgeseift. Vielleicht wurde das früher ungefähr so gemacht, wie sich heute viele das Goldwaschen vorstellen. Der Seifenbach hatte und hat an der Quelle tatsächlich Trinkwasserqualität. Und schmeckt auch heute noch nicht nach Seife, wie manche ob des Namens vermuteten und vermuten. Er entspringt ja auch in einem Trinkwasserschutzgebiet. Allerdings war das Bachwasser nach der Ver­eini­gung mit drei anderen Bächlein lange Jahre hindurch auf seinem Weg durch das Dorf einfach die offene Kanalisation, in die zwar keine Fäkalien, aber doch einige andere Abwässer eingeleitet wurden. Schon vor der Wende wurde damit begonnen, die Wasserqualität wieder zu verbessern. Und das wurde fortgesetzt mit Erfolg: Heutzutage schwimmen im Dorf wieder Forellen im Bach herum.

Aber ich will ja über etwas ganz anderes schreiben. Nämlich über meine „Auffrischungskur”. Über meinen Versuch, meine Aktivität wieder zu erhöhen. Denn ich war in der vergangenen Woche zweimal an einer Quelle – an der heute in Naturstein gefaßten Gleesbergquelle, deren Wasser dem Radonbad Bad Schlema neben den untertägig erschlossenen Radonquellen seine frühere und heutige Bedeutung brachte. Ja, es wird überwiegend zum Baden genutzt, dieses radioaktive Wasser, das ich dort trank, wo es aus dem Berg austritt. Die Trinkkuren sind anscheinend nicht mehr so populär wie in den 20er und 30er Jahren. Jedenfalls habe ich mit diesen zwei Bechern Radonwasser meine natürliche (Radio-)Aktivität deutlich aufgefrischt: Die Fingerspitzen leuchten im Dunklen wieder in einem satten Radioaktivgrün (entschuldigt bitte diesen kleinen Scherz). Und macht euch keine Sorgen, die dadurch für mich entstandene Strahlenbelastung ist sicher geringer als die durch eine Flugreise bedingte.

Im großen Kurbadekomplex des Ortes wird neben anderen, stärkeren Quellen auch das Wasser einer „Gleesbergquelle” genutzt. Und den Einwohnern der Stadt und des Stadtverbundes war es (heute findet sich kein Hinweis mehr auf diese Möglichkeit) gestattet, täglich einen Liter dieses Wassers kostenfrei im Foyer der Badelandschaft abzufüllen. An der Gleesbergquelle, an der ich war und die heute manchmal „Wiesenquelle” genannt wird zur Unterscheidung von der später werbeträchtig so genannten anderen Gleesbergquelle, an der aber geschieht es, daß Fahrzeuge mit ortsfremden KfZ-Kennzeichen vorfahren. Und dann werden an der mit Naturstein gefaßten Quelle unter dem Edelstahlrohr bis zu zehn Kanister mit dem radonhaltigen Wasser (Aktivität wird an verschie­denen Stellen mit 600 Bq/l bis 700 Bq/l angegeben) befüllt, das dann zu allem Möglichen verwendet wird. Da war ich mit meinem kleinen Becherchen vor Ort getrunkenen Wassers doch sehr sparsam. Und wirklich an beiden Tagen, da ich dort trank, waren Abfüller vor Ort.

Wenn ich wieder in der Gegend sein werde, dann werde auch ich mir mal zwei oder drei Flaschen abfüllen, so daß ich zwei oder drei Tage die empfohlene Trinkkur mit etwa einem Liter pro Tag versuchen kann. Und dann gibt es bestimmt auch von mir selbst aufgenommene Fotos von dieser Quelle. Dieses Mal war es so um 17 Uhr herum im Wald schon ziemlich dunkel.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 17.01.2022 den aussortierten Kram (ja, es war nur sehr wenig, aber dennoch), Stollen mit Stollen und Stollen und Kaffee dazu, zwei Stunden zu Fuß zum Einkaufen unterwegs gewesen zu sein.
 
Für Morgen zog ich die Tageskarte Zwei der Stäbe.

© 2022 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
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Über Der Emil

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