Nº 003 (2022) – Bücher

Auch keinen Plan zu haben kann ein wundervoller Plan sein.

To get a Google translation use this link.

 

In diesem Jahr habe ich schon zwei Bücher ausgelesen. Eines, mit dem ich schon im vorigen Jahr begann (und ich las es schon zum zweiten Male, Heinz Kruschels „Gesucht wird die freundliche Welt”) und eines, in dessen 121 Seiten 50 Seiten Nachwort und Endnoten enthalten sind (Miguel Angel Asturias' „Legenden aus Guatemala”). Unterschiedlicher könnten nur … Nein, solche Vergleiche sind unsinnig. Jedenfalls waren und sind die Bücher unterschiedlich, sehr sogar. Wie immer sind bei mir aber sofort wieder drei Bücher im Lesepro­zeß, einmal Fantasy, einmal DDR-Literatur, einmal einfache Belletristik. Eins am Bett, eins an einem anderen leseträchtigen Ort und eines zum Mitnehmen. Und dazu kommt im Moment noch Eva Strittmatters „Briefe aus Schulzenhof”, in dem ich nicht mehr als zwei oder drei Briefe am Stück lese. (Zufall, daß sie heute vor elf Jahren starb.) Noch immer bin ich begeistert von der Klugheit dieser Frau und ihrer Fähigkeit, mit der Sprache umzugehen, die sich in den Briefen nocheinmal anders als in ihren Büchern und Gedichten zeigt.

 

Lesen führt bei mir zu ganz unterschiedlichen Zuständen, die sich dennoch gleichen in einem: Lesen bringt mich (wesentlich einfacher als Filme) in andere Welten. Ich kann in Vergan­gen­heiten eintauchen, auch in meine eigene Vergan­genheit und in mein Erleben in dem anderen Land, in die des Hochmittelalters, in die der Antike oder in die des Victorianischen Zeitalters, selbst in die bruta­len Vergangenheiten diverser Kriege. Ich kann in die Zukunft reisen, die sich Menschen doch sehr unterschiedlich vorgestellt haben, in fremde Welten, in Welten voller Magie und Mystik usw. usf. (Ich denke da an Darkover von Marion Zimmer-Bradley zum Beispiel, wozu es – Huch! – sogar eine Filmserie gibt.) Wenn das jemand Realitätsflucht nennen möchte: Nur zu. Doch ich weiß bei jedem Umblättern, bei jedem Rascheln der Seiten, daß das eben nicht real ist, was ich da lese. Und bei einigen Büchern brauche ich immer etwas zum Schreiben, damit ich Sätze, die mir auffallen, die mich mehr als andere beschäftigen werden, notieren kann. Das nämlich kann ich bei Filmen zumeist nicht.

Was ich (nach dem stillschweigenden Ende des #Buchjahr2020 und sowieso) nicht mehr versuche: Einen Vorsatz über zu lesende Bücher fassen. Das funktioniert bei mir nicht, stelle ich immer wieder fest. Außerdem (und das las ich heute mehrfach bei Twitter):

Vorsatz wird strenger bestraft als Fährlässigkeit.

Kein Plan, kein Zwang, keine Pflicht. Beim Lesen gilt das strenge Lustprinzip. Und zum Abschluß zitiere ich hier noch die Mützenfalterin, die zu einem Zitat mir aus dem Herzen sprechend diese Aussage machte:

„Das ist der Grund, warum ich lese. Dinge ganz prägnant ausgedrückt zu finden, die mir so vertraut sind, dass ich selbst sie nicht formulieren kann.”

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Gut fand ich am 03.02.2022 den Anfang eines Buches, die reibungslose Funktion des Chip-TAN-Verfahrens, Gedanken und Dialoge.
 
Für Morgen zog ich die Tageskarte Acht der Kelche.

© 2022 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
CC by-nc-nd Website (Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).

Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
Dieser Beitrag wurde unter 2022, Erlebtes, One Post a Day abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Nº 003 (2022) – Bücher

  1. Roswitha sagt:

    lieber emil, lesend das jahr zu beginnen finde ich gut, habe ich auch gemacht. in meinem blog schreibe ich von einer rentnerin mit bahncard 100, das buch las ich 31. + 1.1., hat mich bewegt. ich wünsche dir ein anregendes und spannendes jahr 2022, herzlichen gruß von roswitha

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert