Die beiden neuesten Einträge verrate ich hier.
To get a Google translation use this link.
Es gibt so vieles, das ich noch nie in meinem Leben gemacht, erlebt, gesehen habe. Mittlerweile habe ich eine Liste, auf der ich immer wieder weitere Punkte ergänze. Seit kurzem sind koscheres Essen und Matzot in dieser Aufzählung enthalten. Manches konnte ich von der Liste auch schon streichen, weil es sich so nebenbei ergab wie z. B. eine Bahnreise in der ersten Klasse oder das Herrichten eines scheinbar vergessenen Grabes.
Nichts in dieser Liste ist wirklich dringend, unbedingt notwendig oder außergewöhnlich in dem Sinne, daß es besser ungetan, ungesehen, nichterlebt oder wie auch immer bleiben sollte. Allem gemeinsam ist, daß ich neugierig bin auf das, was da notiert ist. Neugierig auch auf einiges, das für andere Menschen normal ist. Nichts davon steht meinen Überzeugungen, meinen allgemeinen Handlungsgrundsätzen oder gar irgendwelchen gesetzlichen Vorschriften entgegen. Und wie zwiespältig auch das Wort aufgefaßt wird: Nichts davon ist für mich unmoralisch, was auch immer unter Moral verstanden werden will. Ich weiß, daß einiges von dieser Liste wesentlich einfacher umzusetzen sein wird als anderes. Und koscheres Essen und Matzot zähle ich zu den eher realisierbaren Punkten als Auerhähne in freier Wildbahn sehen oder nochmal auf einer Bühne stehen.
Früher konnte ich mir nicht vorstellen, diese Liste wirklich auf Papier zu haben und zu pflegen. Ja, im Kopf gab es sie, und ich vergaß immer wieder Teile davon und ergänzte, was ich mir nie merken konnte. Irgendwann war dieser Zustand so unbefriedigend, daß ich mir die Mühe des Aufschreibens machte. Im Moment stehen zehn bereits gestrichene und noch etwa dreißig offene Posten auf dem schon öfter erneuerten Zettel. (Aber ich habe immer alle, also die erledigten und die noch offenen Punkte abgeschrieben.)
Vielleicht, hoffentlich! kann ich bald wieder einen oder zwei Wünsche verwirklichen. Es stehen nämlich auch noch vier unbesuchte Orte offen – und einen davon könnte ich 2022 erleben, wie ich das mit dem Nurfürgeübtehügel in Edderitz bereits schaffte.
Wessen Liste ist auch so lang?
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 05.11.2021 waren positiv ein wenig aufgedröselte Verwirrung, zwei alte Sci-Fi-Filme gesehen, Lesen in der Badewanne.
Die Tageskarte für morgen ist die zwei der Kelche (es ist ein gutes Ende zu erwarten).
© 2021 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Oh, so eine Liste habe ich nicht, nicht mal im Kopf.
Kann mir vorstellen, dass so etwas zum Leben hilfreich sein könnte? Ist es das für dich, in depressiven Zeiten?
Es ist eine Liste von „Zielen“, von denen ich viele trotz Depression erreichen kann. Und das Gefühl, wenn wieder eines erreicht ist …
Zum Leben hilfreich? Zum Träumen und Planen bei mir ganz sicher.
Leben IST (u. a.) Träumen und Planen, ne?
*zögernd* Jaaaaaahaaaa, aber – nein: genau.
Leben ist auch Träumen und Planen und viel zu viel mehr als das, so habe ich zur Zeit den Eindruck (und der betrifft erstmal nur mein Leben). Mir hilft diese Liste irgendwie, weil ich anhand der gestrichnen Dinge immer wieder sehe, daß ich etwas erreichen/erleben kann. Auch ohne mit aller Macht und Gewalt daraufhinzuwirken. Weil es sich im Leben doch oft fügt, unerwartet, „unverdient” und dann doch perfekt passend (im Nachhinein besehen). Ich weiß nur nicht so recht, wie ich den Nutzen dieser Liste, die sie tatsächlich für mich hat, verständlich machen soll. Es ist wohl wie mit so vielen Dingen im Leben, die mir selbst das natürlichste und logischste zu sein scheinen, die aber anderen Menschen verschroben, unerklärlich, nicht hilfreich erscheinen. (Jedenfalls freue ich mich an ihr.)
Das find ich sehr inspirierend (und ich überlege mir nun auch so Listendinge), Dankeschön!
Da erfinde ich für mich in Gedanken doch tatsächlich eine Tabelle. Die zwei Spalten wären überschrieben mit „sehr wichtig“ und „weniger wichtig“.
Eine feine Lebensübung…
Diese Unterscheidung treffe ich bewußt (?) nicht, denn woher weiß ich, was sich im und nach dem „Erreichen“ als wichtig erweist? Ist ja alles nichts „Großes“ bei mir 😉
Aber warum nicht diese beiden Kategorien? Und es bleibt ja immer die Möglichkeit, zwischen beiden zu verschieben, oder?