Manche Menschen vergesse ich wohl niemals.
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Irgendwann sagte jemand einmal Sätze zu mir, die ich mir aufschrieb. Weil ich mir dazuschrieb, wer das sagte, weiß ich sehr genau, wer das war. Und ich kann mich an dieses Zusammentreffen recht gut erinnern. Seit dieser Mensch vor etwa 20 Jahren verstarb, habe ich ihn schon öfter vermißt und ich vermisse noch immer diese unaufdringlichen Ratschläge … Hier ist einer davon.
Hüte Dich davor, nur noch mit den Augen der Erinnerung zu sehen. Du schaust dann viel zu oft in die falsche Richtung.
Von Anfang an waren mir diese beiden Sätze wichtig, deshalb notierte ich sie ja, und … Doch, sie kamen mir sonderbar wahr und unwahr zugleich vor. Weil ich nun sehr oft am Wegesrand stehenblieb und stehenbleibe und immer wieder zurückschaue (auch im übertragenen Sinne). Ohne stehenzubleiben blicke ich nie zurück (jedenfalls bin ich mir dessen nicht bewußt), ich hatte und habe viel zu viel Angst davor, dabei über einen winzigen Stein zu stolpern und ganz gewaltig auf die Fresse zu fliegen. Und irgendwann in den vergangenen fünfzehn oder zehn Jahren fiel mir noch etwas auf: Wenn ich zu oft meinen zurückgelegten Weg betrachtete, also mit den Augen der Erinnerungen sah und sehe, dann stehe ich still, dann stehe ich viel zu oft still um wirklich noch weiterzukommen, voranzukommen. Und vielleicht ist es eben nicht nur dieses Schauen in die falsche Richtung, sondern auch der damit stets einhergehende Stillstand, den ich mit diesem Gespräch von damals verband und verbinde. Ich hätte mir Lehrer vom Kaliber dieses Menschen gewünscht (obwohl ich wirklich gute Lehrer hatte). Noch heute wünsche ich mir immer wieder mal Gespräche wie dieses eine damals, an das ich mich heute erinnerte, von dessen Art wir mehrere hatten im vorigen Jahrtausend.
Und ich bin mir sicher, daß dieser Mensch mit der Weitergebe seiner Sätze mehr als nur einverstanden wäre.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 13.09.2021 waren positiv das Blättern in einem Heft mit von mir hineingeschriebenen wichtigen Sätzen (noch aus DDR-Zeiten), alle für heute vorgenommenen Dinge geschafft zu haben, ein paar überarbeitete Schmierzetteltexte.
Die Tageskarte für morgen ist die Vier der Schwerter (erlangtes Wissen zum passenden Zeitpunkt in die Tat umsetzen).
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(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
In meinem Leben gibt es auch solche Sätze, die ich mit bestimmten Menschen verbinde und die mir sehr weitergeholfen haben.
Besonders geholfen hat mir dieser Satz bei der Bewältigung eines schwierigen Themas in meinem Leben: „Du musst nicht verzeihen, Du kannst da sein, wenn Du um Verzeihung gebeten wirst. “ Oder auch so ein banaler Satz wie: „Umwege erweitern die Ortskenntnis.“
Ich habe irgendwann aufgehört, in Erinnerungen zu leben, zumindest konnte ich die schmerzhaften beiseite packen und ihnen den Platz zuweisen, der ihnen zusteht, ganz sicher nicht im Mittelpunkt meines Lebens. Manche Erinnerungen sind aber schon wichtig, auch weil sie mir sehr deutlich zeigen, wohin ich nicht wieder zurück will.
Diese Sätze finde ich auch sehr beachtlich.
Und ich habe zu lange zu oft immer wieder nach hinten gesehen und trat dabei eben auf der Stelle. Das fiel mir eben in diesem Moment wieder einmal auf und deshalb wurde es Thema hier im Text.
Diese Sätze und das, was du dazu schreibst, bewegen mich gerade sehr!
Danke. Ich hoffe, Du bist positiv bewegt.
Möge es immer wieder solche weisen Menschen geben und mögen wir ihnen zuhören.
Ich hoffe es auch sehr, daß diese Art Menschen immer wieder in das Leben anderer Menschen tritt und wirkt.
Gut, dass du dir da sicher bist, „daß dieser Mensch mit der Weitergebe seiner Sätze mehr als nur einverstanden wäre.“ Das ist doch schön!
Liebe Grüße
Helmut
Einer der Menschen, die zu der Idee, ein Buch über sie zu schreiben mit den Sätzen, die geäußert wurden, gesagt hätte: „Ich mach’s nicht, aber wenn jemand anderes Lust dazu hat, soll er ruhig machen.“