Auch eine Abwägung der Praktikabilität.
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Auf der Suche nach Ideen habe ich mich beinahe rettungslos verirrt, befürchtete ich. Obwohl ich nach Ideen nicht wirklich suchen muß, denn ich habe davon üblicherweise mehr als genug. So viele, daß ich sowieso nie alle umsetzen kann. Und mittlerweile habe ich so viele davon »verschenkt«, weggegeben, weitergereicht … Jedenfalls stecke ich gerade fest in einem Dickicht von Ideen, das irgendwo in einem Ideenlabyrinth liegt. Diesmal allerdings sind es nur Ideen, die alleine mich betreffen (und auf andere Menschen höchstens mittelbare Auswirkungen haben), nach denen ich suche. Irgendwo habe ich einige, mehrere davon notiert. Und so sitze ich und blättere in meinen Kladden hin und her und her und hin und vor und zurück und wieder zum Anfang. Herrgott nochmal, wieso schreibe ich all das nicht einfach auf dem und in meinen Comupter? Wie einfach wäre es, Dateien nach Schlagworten durchsuchen zu lassen. Tinte und Federhalter oder Füllfederhalte auf Papier: Wie unpraktisch das doch ist! Unpraktisch beim Schreiben wäre es aber auch, ein Inhalts- und Schlagwortverzeichnis zu meinen Notizen anzufertigen, das würde meinen Aufwand vervielfachen. Hmpf.
Also: Wäre es eine umsetzbare Idee, ab sofort nur noch in Tablet, Smartphone oder Computer Notizen anzufertigen? Das wäre auch unpraktisch, denn damit mache ich meine Schreiberei abhängig von Strom. Egal in welcher Form. In all den Geräten müssen regelmäßig die Akkus aufgeladen werden. Aus der Steckdose, einer Powerbank (die auch immer wieder geladen werden muß) oder einem Solarpanel. Unpraktisch auch, daß die so festgehaltenen Texte ohne die Geräte nicht lesbar sind. Und irgendwie müssen auf irgendeinem Weg ständig Dateien von einem zum anderen Gerät übertragen werden. Ja, das geht heutzutage recht einfach und sogar automatisch und regelmäßig, wenn – wenn da nicht meine Bedenken wären, meine privatesten Texte einem Datenkraken anzuvertrauen …
Ich bin nebenbei überrascht davon, wieviele Hefte das sind und Kladden. Denn normalerweise sehe ich das aktuelle und vielleicht noch das letzte gefüllte Notizbuch, die aktuelle leere, zu beschreibenden und beschriebene Seite. Nicht aber alles auf einem Haufen. Und wie oft sich ganze Textpassagen wiederholen, weil mich das Thema – offensichtlich – immer und immer wieder beschäftigte und noch immer beschäftigt. Ich las mich heute darin fest. Obwohl ich den Tag ganz anders geplant hatte! Ich las und las und lese nachher noch weiter und nebenbei versammle ich all die Kladden und Hefte in einem Karton. Das schaffe ich, obwohl ich heute ziemlich matschig bin und deshalb das Geplante absagen mußte. Am Ende, nein, jetzt schon habe ich ein paar der Ideen gefunden. Einige sind ziemlich bis sehr unrealistisch und nicht von mir umsetzbar. Andere finden sich jetzt auf einem Blatt, das in der aktuellen Kladde liegt. So kann ich immer wieder einen Blick drauf werfen, mich mit der einen oder anderen Idee beschäftigen. Und welche eränzen. Auch welche streichen. Auf Papier. Das, was da aufgeschrieben ist, kann ich ganz ohne Gerät bearbeiten und betrachten. Ein unschlagbarer Vorteil – für mich.
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Am 07.07.2021 waren positiv das Eingeständnis meiner Unfähigkeit, gefundene und auf einem jetzt in der aktuellen Kladde zusätzlich zu findenden Blatt notierte Ideen, eine Ahnung vom wirklichen Umfang meiner Notizen.
Die Tageskarte für morgen ist XIV – Die Mäßigkeit.
© 2021 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Viel Glück beim Ausprobieren!
Liebe Grüße
Helmut
Vielen Dank.
Es wird nur alles dauern, viel länger dauern als erhofft — schließlich kenn ich mich.
Das ist ja ein Ding: Da haben wir es wohl gerade beide mit den Ideen gehabt. Nur dass du keine erst finden musst.
Ich möchte auch vieles tun ohne Strom, liebe deshalb mein Spinnrad und die Handspindeln. Ich kann das gut nachvollziehen, dass du so arbeitest, mit Tinte und Papier. Das ist, glaube ich, auch viel entspannender, als wenn man Texte in die Tastatur klopft. Zeit dazu, lieber Emil, haben wir, so tätig zu sein.
Zur Archivierung würde sich bei dir vielleicht ein ähnliches System lohnen, wie die Bibliotheken es noch haben.
Du hast so viel gutes Material. Das könnte doch bestimmt mal zu einem größeren Werk werden. Oder?
Doch doch, finden mußte ich sie schon, wiederfinden.
Ich versuchte einmal für ein paar Tage, das, was ich sonst in die Kladde zu schreiben pflegte, mit dem Tablet zu erfassen: Das brachte mir drei Zeilen zu 80 Zeichen ein. Auf dem Papier wird es in der Regel eine Seite oder zwei Seiten DIN A5. Beim Abtippen von Blogtexten korrigiere ich die Fehler automatisch (und schaffe es doch nie ohne Tipfehler/Buchstabendreher: ganz schlimm war immer die Kalusur). Aber dieses immer alles abschreiben zu müssen ist auch Aufwand — ein Dilemma also.
Ich begann (wie schon oft) trotz meiner Abneigung dagegen gestern mit einem Inhaltsverzeichnis, das auch gleich Stichworte enthält. Vielleicht schaffe ich es jetzt nach all den Jahren, das endlich durchzuhalten.
Ja, ich habe viel Material. Und einiges, nur einiges davon könnte …