2021,144: Hochmodern

Bis niemand mehr etwas wirklich verstehen kann.
(Soll ja wohl auch niemand, oder?)

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Oh, natürlich, mein Fehler. Sorry. Was frage ich auch, was Dein Wording wirklich improven soll. Ich verstehe, es reicht noch lange nicht aus, (auch falsche) denglishe Begriffe zu verwenden. Wer richtig true aktiv und just in time sein will, der muß auch noch extrordinary Acronyms und andere Abkürzungen nutzen. Wer das btw nicht versteht, gehört nämlich nicht dazu und ist “der Feind”. Ja, denn wer nicht dazugehört, kein Freund ist, der muß der Feind sein. So einfach ist das heutzutage, total clear, da die Challenge um die Deutungshoheit im social media gebattled wird. Don’t hesitate und fange gleich nach der headline an, gegen alles zu struggeln, was deiner Meinung nach in dem Text falsch sein könnte – natürlich OHNE den Text vorher zu lesen, denn das könnte das indignation empowerment sehr hard crashen.
 
Ich versuche nicht mehr, solcherart unverständlich gemachte Sprach­ergüsse verstehen zu wollen, und lesen mag ich sie auch nicht mehr. (Und ich werde kein solches Kauderwelsch mehr verfassen, versprochen.)

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Am 14.05.2021 waren positiv eine Erkenntnis (notiert), erledigte Hausarbeit (die Resultate).
 
Die Tageskarte für morgen ist 0 – Der Narr.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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19 Antworten zu 2021,144: Hochmodern

  1. Nati sagt:

    Über manche lohnt es sich nicht aufzuregen.
    Ignorieren ist da die bessere und gesündere Alternative.

  2. Sofasophia sagt:

    Hauptsache es ist nice und du fine damit. 😉

  3. Myriade sagt:

    Haha, sehr gut getroffen die Sprache.

  4. Elvira sagt:

    Da bin ich aber froh, dass du solche Texte nicht verfassen wirst. Denn dann bräuchte ich definitiv einen Werbebreak 😂

    • Der Emil sagt:

      Wenn Du das wünschst, baue ich sowas ein 😉

      *Werbepause – bitte erst in zwei Minuten weiterlesen*

      (Nein, tu ich nicht. Es bleibt dabei, daß ich solches nicht wiederhole.)

  5. Regine sagt:

    Na, Du kennst Dich jedenfalls in der modernen Sprache viel besser aus als ich!😂 Aber warum bist Du so ärgerlich?

  6. Ulli sagt:

    Grauenhaft ist diese Art der Sprache, ja! Und die Abkürzungen gehen mir auch auf den Senkel. Danke für diesen Beitrag. Vielleicht rüttelt es ja an der Einen oder dem Anderen.
    Herzliche Grüße
    Ulli

    • Der Emil sagt:

      Von denen, die dieses BWL-Sprech (?) als normale Sprache kennen, wird es niemanden jucken. Eines meiner Endgegner-Acronyme war/ist zum Beispiel TERF …

  7. MakaVeli sagt:

    Hm, sollte man vielleicht mit nem kleinen Gedicht drauf antworten, z.B.:

    Cringe

    Mein Take dazu? Ganz unironisch: die Twitterfürze töten, Ghyler!,
    auf die Schnelle, durch Gekürze, noch den allerletzten Zweizeiler!

    DIE Antwort in dem Fall ist aber meiner Meinung nach ein kleines, absolut episches Gedicht von Axel Schröder:

    Diagnose

    Heimtückische Substanti-Viren
    die die Sprache infizieren,
    sind Schuld daran, dass Verben
    beginnen auszusterben.

    Hab ich vor acht, neun Jahren gelesen und seitdem kein Problem, keinen Konflikt, keinen Streit und keine Krise erlebt, egal wie riesig, dem dieser Winzling nicht beikam.
    Das Traurige dabei: gerade weils wirklich wird, was diese Zeilen besagen, müssen sie wohl Unverstanden bleibt. Wer „Trigger“ sagt (beispielsweise), den muss du halt triggern – buchstäblich also SCHLAGwortartig ansprechen, um seine Aufmerksamkeit zu bespielen.
    Das noch Traurigere dabei: Freund sein wollen nützt da gar nichts mehr. Feind musst du werden; ohne (bedrohlichen) Abzug im Spiel finden sich heutzutage kaum noch zwei – und deshalb Freunde gleich gar nicht.

    Peace

    • Der Emil sagt:

      Es bleiben dann ja doch noch die Hilfsverben … in der denglishen Form am besten … Und ja, es ist endlich die Zeit dafür gekommen, daß es nur noch Schwarz und Weiß gibt und keine Graustufen mehr …

  8. Naja, ich bin auf dem Gebiet auch oft kein Heiliger, muss ich zugeben 🙂 Wenn’s bei mir die falschen zwei Drähte zusammen finden, kann’s schon auch mal richtig ungemütlich werden, aber: am Ende weiß ich nicht, ob’s schwarz ist oder weiß, was ich sehe. Oder grau nur und grau.
    Ist eigentlich auch egal, was fehlt ist doch das Bunte, bisschen Spinnerei, bisschen Hochmut und die Möglichkeit, Fehler zu machen, aus denen man lernen könnte.
    Und: das ist glaub ich nicht die Ebene, bei der das Problem beginnt.
    Weißt du, ich habe vor zwei Jahren im kurzfristigen Anflug von Illusion nochmal versucht, den „normalen Weg“ zu gehen, Erziehungswissenschaft/soziale Arbeit studiert.
    Weißt du wie oft in den Lehrbüchern der ersten Semester die Menschen, um die es geht, als Mensch bezeichnet werden? Null mal genau. NULL!
    Sie sind Menschen, sie sind ADRESSATEN (Empfänger also, dabei sollte es doch um sie gehen und ihre Probleme…), nicht einmal bezeichnet man sie als Menschen – genauso, wie man nicht einmal die Frage nach dem WARUM beantworten wollte (was nicht schlimmst ist, rhetorische Frage). Ich bilde mir ein, GENAU DAS IST ES, diese Geisteshaltung, was bei den Menschen, die mal meine Freunde waren, die alle zu Grunde gingen oder gehen, zum Mangel am Vitamin Lebensfreude geführt hat – und das ist EIN BEISPIEL.
    Es wurde nur fast gesprochen, um EBEN NICHT verstanden zu werden – da brauchen wir uns nicht wundern, wenn die Sprache verkümmert. Da war so viel Falsches, was auch argumentativ identifizierbar gemacht einfach keinen interessierte. Selbst die Frage „findest du das nicht irgendwie sogar gefährlich“ und sein ständiges „ja, eigentlich…“ führten BEI KEINEM dazu, etwas nicht zu tun, selbst wenn er es selber für falsch hielt. Völlig irre.
    Naja, bin dann mit dem Schnitt 1,3 ab, nachdem ich mich damit abfinden musste, es machen zu müssen, egal, was ich davon halte. Und sagte mir, Sebastian, cool bleiben und naja, gelang eher mittelmäßig – zwischendurch wollte man mir polizeilich untersagen, weiter zu intervenieren (also nicht durch Androhung, sondern durch ihr einschalten :-PPPP), nachdem ich den Prof bisschen heftiger angegangen bin.
    Naja, geholfen hat’s nichts 🙂

    Und wer weiß, vielleicht muss man es einfach positive sehen. Verhärterte Fronten führen zu stumpfen klingen – und wer weiß, wofür die mal (nicht mehr) gut sein werden 🙂

    Hab einen schönen Tag! Wenn du Bock hast, hier bisschen (zur Thematik passende) Farbe:

    https://www.youtube.com/watch?v=3YBxzc1hRi0&list=RD3YBxzc1hRi0&start_radio=1

    Peace!

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