2020-364 — Drauflosgrummeln

Eine andere Zeitnormalität.

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Ich haben mich mit diesem Thema mal wieder zu intensiv beschäftigt. Und zu schlecht geschlafen habe ich auch. Schalflosigkeit ist es ja nicht. Ich bin ja nicht schlaflos. Ich schaffe es nur nicht, zu den Zeiten zu schlafen, in denen es gesellschaftlich anerkannt oder sogar gefordert bzw. erwünscht ist. Ich schlafe eben zeitversetzt. Mein Zeitnormal ist ein anderes. Es nützt mir auch nichts, trotz allem »zur rechten Zeit« aufzustehen und einen Tagesablauf zu pflegen, der mir nicht entspricht. Von sechs Uhr morgens bis etwa 21 Uhr den Dingen nachzugehen, die »alle« in dieser Zeit erledigen, macht mich müde. Und der Versuch, gegen zehn Uhr abends einschlafen zu wollen, das Einschlafen um diese Uhrzeit auch nur zuzulassen, mißlingt. Dann bin ich wieder genervt und bis drei Uhr wach. Und stehe um sechs Uhr mit äußerstem Widerwillen auf. Die Laune ist schrecklich, der Antrieb am Boden und nichts gelingt mir über den Tag. Genau so geht es dann tagein tagaus. Und das soll gesund und normal sein? Lieber schlafe ich ruhig und erholsam von drei bis elf Uhr und bin damit eben »aus der Zeit gefallen«.
 
Nicht jeder, der nachts nicht schlafen kann, leidet an Schlaflosigkeit. Aber fast alles hierzulande ist auf Lerchen, kaum etwas auf Eulen eingerichtet.

 

Ich schleiche mich seufzend davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Positiv waren am 29.12.2020 der letzte für dieses Jahr zu erledigende Einkauf, einen doppelten Regenbogen kurz gesehen zu haben, leckeres Abendessen.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Vier der Stäbe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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8 Antworten zu 2020-364 — Drauflosgrummeln

  1. Nati sagt:

    Ich denke es gibt mehr Menschen von dir als du vermutest.

  2. Pit sagt:

    In meine juengeren Tagen, als ich noch berufstaetig war, musste ich total gegen meinen Zeitrhythmus leben: um 5:30 Uhr aufstehen. An Wochenenden und in den Ferien habe ich dann bis gegen 9 Uhr geschlafen – mindestens. Das entsprach dem Zeitempfinden meines Koerpers viel besser.
    Arbeiten musste ich aber trotz fruehen Aufstehens oft bis tief in die Nacht. Es konnte da durchaus 1 oder 2 Uhr morgens werden. Da kam dann oft am Nachmittag das beruehmt-beruechtigte „Philologennickerchen“. 😉
    Was aber nie geklappt hat, wenn ich einmal auch am Wochenende am Schrebtisch sitzen musste [kam haeufig vor] und viel zu erledigen war: ich konnte nie am Vormittag arbeiten, selbst wenn ich frueh aufgestanden war. Ich habe scherzhaft formuliert,: ich war so damit beschaeftigt, mich zum Arbeiten zu zwingen, dass ich zum Arbeiten selber nicht gekommen bin.

  3. Ulli sagt:

    Wie gut ich dich verstehen kann, besonders im Winter.

  4. Frau Momo sagt:

    Ich muss ja normalerweise auch um 5.30 Uhr aufstehen, wenn ich arbeiten gehe. Auch nicht meine Zeit. Da kommt mir das Homeoffice sehr zu pass… da kann ich fast 2 Stunden länger schlafen. Und Morgen werde ich vermutlich schlafen, wenn es gesellschaftlich verlangt wird, das der Mensch wach ist und den Jahreswechsel begeht. Ich habe schon den letzten selig verschlafen

  5. andrea*siri sagt:

    Grüsse von Eule zu Eule.
    Für meine Verhältnisse bin ich heute früh dran,.9.30 Ihr.
    🦉

  6. frauholle52 sagt:

    Nachdem ich in Rente geschickt wurde, schlief ich endlich wieder nach meinem Rhythmus. Ich gehe ins Bett, wenn ich müde bin. Meistens nach Mitternacht. Und wache auf, wenn ich eben aufwache. Und dann gemütlich Kaffee im Bett mit Zeitung, bis ich Lust habe, aufzustehen. Den anderen Menschen ist das egal, denn sie sind ja draußen. Und mir ist es auch egal, wann wer wie lange im Bett bleibt…….💝😁 Freu Dich schon mal auf das Rentenleben!!!

  7. Ich bin eher ein früher Vogel, verkneife mir aber das Singen.

  8. laluna80 sagt:

    Empfehle die Lektüre: mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche, da gibt es ne nette Geschichte über jemanden, dem es genauso geht wie Dir 😉 sehr amüsant.
    (PS: wenn Interesse daran besteht, schicke ich es Dir auch gerne zu, wenn ich es selber ausgelesen habe ;))

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