2020-320 — Regelbruch

Mir selber eine Abweichung gestatten.

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Am liebsten hätte ich heute. Oh ja. Und zwar mächtig. Bis mindestens knapp über den Punkt des »Genug« hinaus. Ja. Das war mein Wunsch. Und der stand gegen mein Vorhaben. Da ich nicht schonwieder aufgeben mag, scheitern mag, hab ich mir diesen Wunsch nicht erfüllt. Stattdessen erlaubte ich mir etwas, das ganz, ganz derb gegen alle meine Tradition ist. Einen »unverzeihlichen« Regelbruch, eine Abweichung von einem meiner grundsätzlichsten Grundsätze. Heute stand und steht noch ein erleuchteter Schwibbogen im Zimmer (allerding nicht am Fenster). Auch Weih­rauch­kerz­chen habe ich abgebrannt. Dieses Jahr verläuft so außerhalb aller Tradition und Regeln, daß ich heute, vorm Totensonntag, auch ab­gewi­chen bin. Zumindest ein wenig. So, daß es von außen nicht zu sehen ist. Denn den Schein zu wahren, daß …
 
Wenn ich dann irgendwann nicht mehr in der Lage bin, die Fassade auf­rechtzuerhalten, dann möchte ich ganzjährig in der Weihnachts­stim­mung leben.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Positiv waren am 15.11.2020 der erledigte Weckanruf, ein paar beschriebene Seiten (so viel ist das nicht, die sind nur ungefähr A5, und sie sind nicht in engen Zeilen vollständig beschrieben; manchmal stehen nur drei oder vier Sätze drauf, als Ideenfesthalung), eine leere 3TB-Festplatte nach umsortierten Daten.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Zehn der Stäbe.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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19 Antworten zu 2020-320 — Regelbruch

  1. piri ulbrich sagt:

    Kennst du von Nicht nur zur Weihnachtszeit von Heinrich Böll? Ist ziemlich dramatisch und das wünsche ich dir nicht – auch wenn du ein großer Weihnachtsfan bist.

  2. Nati sagt:

    Warum unverzeihlich Emil?
    Wenn dir einfach danach ist, in dieser ach so komischen Zeit, dann ist es so.
    Es gibt wirklich schlimmere Dinge.
    Genieße einfach deinen Regelbruch.

  3. Gudrun sagt:

    In meiner Straße haben manche schon ihren Balkon etwas geschmückt. Ich finde das in Ordnung, wenn jemand nach Licht im Dunkeln ist. Da gibt es eben in diesem Jahr einen Punsch in Familie auf Balkonien. Und alles ist ein bisschen gut.

  4. Emil, ich brauche auch Licht, vor dem Totensonntag und vor dem ersten Advent. Alles, was leuchten kann, habe ich bei mir im Zimmer aufgestellt. Ein wenig hilft das. Liebe Grüße

  5. ganzjährig weihnachtsstimmung? – wäre für mich der ultimative horror…

  6. frauholle52 sagt:

    Und hat es weh getan, lieber Emil? Ich hoffe, Du freust Dich über Deinen Entschluss, nicht mehr ganz so streng mit Dir zu sein. Ich mache das jedes Jahr so: in der dunklen Jahreszeit hole ich schon vor der Zeit Weihnachtliches/Winterliches aus den Kisten. Sterne, Kerzen, ein paar Engel zum Beispiel. Und je nach Lust und Laune wird es täglich mehr. ⛄ Liebe Grüße! Regine
    PS: Wenn Du Lust hast, ganzjährig in Weihnachtsstimmung zu leben, dann mach das doch einfach. Muss ja nicht für ewig sein.

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