Wie es halt so ist auf dem Land.
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“Die Erna hat ja 'nen Knall. ” Verwundert schaute die aus der Stadt gekommene Anwältin die Frau an. “Jaja, seit 14, nein 15 Jahren hat sie den jetzt schon. Das hätt' niemand aus dem Dorf ihr zugetraut! Naja, ein bissl wunderlich war sie schon, die Erna, schon immer. Aber das! Nein, das hätt' niemand von hier für möglich gehalten.” Nachdem die Anwältin, die wegen einer Erbsache nach Erna W. suchte, endlich zu Wort kam und nach der Art der psychischen Krankheit fragte, lachte die Wirtin des Dorfgasthofes laut auf. “Aber nein, verrückt ist die Erna nicht! Jedenfalls nicht so, wie Sie das jetzt denken. Nein nein. Daß die aber auch ihren Namen behalten hat und der Mann den ihrigen Namen auch noch angenommen hat! Jaja, damals, als die Erna den Jüngsten vom Weißner-Gut aus dem Nachbardorf geheiratet hat, da war das noch nicht so üblich, wissen Sie, Frau Anwältin?” Das klang in den Ohren der Ortsfremden wirklich sehr nach Dorftratsch. Noch immer sah sie die Wirtin verständnislos fragend an. “Ach ja, Sie sind ja nicht von hier. Die Leut, denen das Weißner-Gut gehört, heißen Knall. Und Erna hat den Jürgen zum Mann genommen, was der jüngste Sohn vom Weißner-Gut war. Ja, seitdem heißt es halt hier im Dorf: Die Erna hat 'nen Knall.”
Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.
P.S.: Positiv waren am 16.09.2020 besorgte Vorräte, kleinere Fortschritte beim Alten Mann, eine Verabredung für morgen.
Die Tageskarte für morgen ist der Ritter der Kelche.
© 2020 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Das ist mal eine schöne Geschichte.
Vor allem die Pointe 😉
Dörflich aber wirklich noch heute absolut üblich, statt der Familiennamen die Spitznamen oder Zuschreibungen zu verwenden. (Ich fand das Gedicht über die einhundert Spitznamen des Heimatdorfes wieder … Dr Klavierstimmr, de Büttlich-Fraa, dr Kallich-Tav …)
Das kommt mir sehr bekannt vor…. 🙂