2020-223 — Abschuß

Hohlheiten und Hoheiten und Bedeutungskonstanz.

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Plötzlich denke ich darüber nach, seit wann die Bedeutung eines Wortes, eines einzelnen Wortes von irgendwelchen dubiosen Gruppierungen und dubiosen Grüppchen festgelegt wird. Natürlich im Rahmen der »bolliddgl gorreggdness« – wie auch sonst. Es stimmt, ich habe mich schon mehrmals für alte Wörter in ihrer ursprünglichen Bedeutung starkgemacht, insbesondere wenn sie heute als abwertend abgestempelt scheinen oder gar sind. Weib und geil und Knabe und einiges mehr. Und dann fällt mir auf, daß ich ein Wort memoriere, dessen Verwandtschaft ich nicht gleich auszumachen weiß. Aber jetzt im Wörterbuchnetz danach zu suchen: Nein, dazu habe ich keine Lust. Also. Wer bestimmt heute, was ein Wort zu bedeuten hat? Wer legt fest, was unsagbar/unschreibbar zu sein hat?
 
Welcher Abschuß gehört denn nun zu abschüssig?

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

 

P.S.: Positiv waren am 10.08.2020 viel getrunkenes Wasser, beherrschte Blicke, ausgehaltene Melancholie.
 
Die Tageskarte für morgen ist V – Der Hierophant.

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Über Der Emil

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3 Antworten zu 2020-223 — Abschuß

  1. Gudrun sagt:

    Das Wasser schießt das Gefälle herab. Ich glaube, der alte Bergrat Borlach kannte sich damit so gut aus, dass er auch mittels seiner Kunstgestänge die Sole auf das Gradierwerk in Bad Kösen bringen konnte. Von oben konnte sie dann über den Schwarzdorn hinab…
    Ich glaube, die Worte entstehen in irgendeinem geschichtlichen Zusammenhang und verändern sich dann allmählich. Ein Falsch oder richtig gibt es da nicht, glaube ich. Eine interessante Sache ist es aber dennoch immer wieder.

  2. Elvira sagt:

    Bei Abschuss denke ich sofort an eine Schießerei, bei abschüssig an eine steile Straße. Habe also nachgelesen > lt. wictionary > Herkunft:
    Derivation (Ableitung) vom Substantiv Abschuss in der veralteten Bedeutung für „steiler Abhang“[1]

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