Nº 322 (2019): Ein langweiliger Einblick

Der Tagesinhalt des heutigen Montags.

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So, von vier Listenpunkten wurde heute nur einer bearbeitet, dafür waren drei unnotierte notwendige Dinge auch gemacht. Denn das eine oder andere Projekt soll ja irgendwann mal beendet werden? Den Montag verbrachte ich also damit, für das Musikarchiv des Radios zu arbeiten. Das heißt: Metatags (Informationen) zu den Dateien hinzufügen bzw. korrigieren, die Kodierung der Dateien prüfen und vereinheitlichen (da, wo notwendig, in eine Datei mit konstanter Bitrate wandeln), ungeeignete mp3-Dateien mit Bitraten unter 128 kbit/s bleiben dem Archiv nicht erhalten. Und davon gab es tatsächlich mehr, als ich jemals vermutet hätte. Einige schöne alte Sachen habe ich mir angehört. Trotzdem, glaubt mir bitte, ist es manchmal sehr, sehr mühsam, auch wenn mir das Programm Kid3 (für Linux, Windoof, OS X und Android verfügbar als OpenSource) beim Bearbeiten hilft. Denn: Die beste Automation im Programm hilf nichts, wenn ich mir die Daten von ganz verschiedenen Quellen und Online-Verzeichnissen zusammensuchen und dann für jedes einzelne Musikstück von Hand eintragen muß (auch mittels <Strg>+<C> und <Strg>+<V> ist das mühsam). Sagte ich schon, daß ich Dateinamen der schönen Form “UnbekannterKünstler-Titelnummer9-UnbekannterTitel-ohneDatum.mp3” ganz unbedingt liebe oder dementsprechende Metatags? – Ja, sowas zu bearbeiten ist eine meiner größten Freuden. (NEIN! Das ist zum kotzen! Zum Aufregen!)

Zumindest sind die Künstlernamen (Musikgruppe/Sängerin) und Albumtitel meist korrekt. Aber was tun, wenn – wie heute zweimal gefunden – die Signaturen/Prüfsummen und ISRC-Nummern (das ist eine eindeutige Zeichenfolge zur Identifikation eines Musiktitels, vergleichbar mit der ISBN eines Buches) der einzelnen Musikstücke zeigen, daß da “ein Album” aus einigen andere und auch noch aus Samplern zusammengestoppelt wurde? Jaja, das waren die beiden heutigen Glanzlichter der Arbeit. Eines dieser Probleme konnte ich zum Glück recht einfach lösen, denn die entsprechende CD besitze ich selbst. Im Musikarchiv des Senders allerdings waren drei der Titel eben aus zwei Live-Alben und einem Sampler – und das brachte mich zunächst ganz schön ins Schwitzen. Im zweiten Fall muß ich versuchen, die CD im Sender zu finden, bis dahin hängt das Album eben in meinem Ordner ./CX/Pool/Ungeklaert/ fest wie die anderen 74 bis dato nicht fertiggestellten. Mein eigenes Musikarchiv ist stilistisch dann leider doch nicht breit genug angelegt. Es enthält dazu kaum Musik aus den letzten zehn Jahren, weil mir die oft zu ununterscheidbar blieb und zu sehr “gebrettet” wurde. Da ist keine Dynamik mehr im Musikstück zu sehen/hören, die Dinger sehen im Wellenbild eines Sound-Editors wie AudaCity, Samplitude oder WaveLab eben aus wie ein vorn und hinten angespitztes, ansonsten aber absolut gerades Brett. Heutzutage heißt das wohl “akustisch optimiert” – aber brrrrrr!, da schüttelt es mich echt.

Und damit kann ich wirklich gut mehrere Stunden am Rechner zubringen. Meist läuft nebenher fertige Musik oder auch (beinahe) ganz neue aus der (mittlerweile oft digitalen) Bemusterung. Heute waren es (in drei Blöcken) zusammengezählt etwa acht Stunden, die ich mich mit dem Archiv beschäftigte, plus etwa zweieinhalb Stunden bisher, die ich “einfach so” (bloggend und lesend) vor Tastatur und Bildschirm saß (und da ist die Zeit am Telefon dabei). Essens- und andere Zeiten noch dazugerechnet: Schon ist mehr als die Hälfte von 24 Stunden beschrieben. Allerdings reicht mir die Musik nun auch für die nächsten zwei oder drei Tage. Morgen werde ich dann vielleicht Nadel und Faden in die Hand nehmen.

 

Ich schleiche mich davon und sage Danke fürs Lesen.

Der Emil

P.S.: Am 18.11.2019 waren positiv ein kleiner Fortschritt bezüglich des Musikarchives, ein kurzes Treffen mit der allerallerallerbesten Freundin, ein kleiner Karton Papierkram sortiert und größtenteils entsorgt.
 
Die Tageskarte für morgen ist die Zwei der Münzen.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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7 Antworten zu Nº 322 (2019): Ein langweiliger Einblick

  1. castorpblog sagt:

    Hätte nicht gedacht, dass du dich so gut mit PCs auskennst, also Linux und Audacity sind schon tolle Tools, die ich auch kenne. Mit OSx kenne ich mich nicht aus und Windofs muß ich in der Arbeit aushalten. Zuhause aber habe ich nur Linux und Android…

    • Der Emil sagt:

      Ich habe ein paar Jahre lang sogar Menschen beigebracht, wie damit umgegangen werden kann. SCO Unix System V 386, Sinix, AIX, Novell Netware, dann ne Weile Windoof und Office. Bin schon lange bei Linux (das erste SuSE hab ich wohl vor 2000 installiert auf meinem PC). Heute begegnet mir Win nur noch als System auf den Audiorechnern im Radiosender, seit Win2kPro hab ich nur mal Win7 angefaßt. Danach: Bleib mir weg damit. Und Apple? Nääää, niemans nich nie.

      • castorpblog sagt:

        Da sind wir uns einig. Ich bin nur von Mate zu Gnome Shell gewechselt, weil das am wenigsten Strom in meinem Laptop frisst.

        • Der Emil sagt:

          Gnome kann ich einfach nicht ab. KDE, am liebsten wäre mir ja, das der KDE3.45-Fork Trinity endlich mal stabil laufen würde …

          Aber Shell ist wirklich Geschmackssache 😉

          • castorpblog sagt:

            Mir geht’s gerade umgekehrt. Als ich mit Linux anfing machten alle Suse oder Red Hat. Das war mir aber zu Windows nah. Als dann der Papper Drake von Ubuntu kam, hing ich am Gnome Haken und hab ihn richtig lieb gewonnen. Mit der Shell stand ich zunächst auch auf Kriegsfuß, wegen der begrenzten Konfigurierbarkeit, deshalb hatte ich die letzten Jahre Mate mit Plank verwendet, das sieht ziemlich nach Cupertino aus, aber man kann alles super einstellen. Erst in letzter Zeit bemerkte ich, dass die Gnome Shell ne gaze Ecke sparsamer läuft als Mate. Ich nutze sie aber auch mit der Plank und einem installierten Mate, damit ich Caja nutzen kann.Ein Dateimanager ohne split Screen ist für mich die Grätze. Alles was ich einstellen will geht so jetzt auch oder im Zweifelsfall über die Konsole.

      • Karsten Seel sagt:

        Hallo Leidensgenossen 😉 , als Sysadmin bleibt mir nicht viel anderes übrig als mich mit Software aus Redmond zu beschäftigen und sie zu administrieren …
        Aber was solls, ist ja nur für den Broterwerb!
        Die Bearbeitung von MP3-Tags gehört nicht zu meinen liebsten Arbeiten, mache ich auch nur für das Heimarchiv …

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