Ein besonderes Erlebnis war dabei.
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Der Tag, an dem ich meine erste (probatorische) Sitzung bei einem Psychotherapeuten hatte. Den Hinweg legte ich zum Teil zu Fuß zurück, damit hatte ich die ersten zweieinhalb Kilometer geschafft. Ab und zu bekam ich einige Tropfen Regen ab, doch ich wurde nicht wirklich naß. Geregnet hat es wohl in HaNeu, nicht aber im Dorf nebenan. Die fünfzig realen Minuten der therapeutischen Sitzung waren nach gefühlten fünfzehn Minuten schon vorbei. Nun, es scheint eine gute und konkrete Möglichkeit zu existieren, daß er mir helfen kann, meinten Therapeut und ich am Ende. Danach wollte ich eigentlich den ganzen Weg heimwärts zu Fuß gehen, die gesamten 4 km. Aber erstens traf ich unterwegs dann Menschen aus dem Dorf, die mich noch kannten, grüßten und ein Schwätzchen mit mir führten. Ja, nach 13 Jahren ist das schon etwas überraschend gewesen. Und zweitens begann es dann wirklich zu regnen, als ich zwanzig Meter neben einer Bushaltestelle hätte vorbeigehen müssen. Nein, naßwerden wollte ich nicht, hatte auch weder Gewitterspritze noch Regenjacke dabei. Also wartete ich die zehn Minuten unter dem Dach des Buswarte“häuschens”, fuhr mit dem Bus heim und hatte ein zweites Mal zweieinhalb Kilometer Fußweg geschafft.
Wegen der Busfahrt hatte ich natürlich vergessen, meine Medikamente in der Apotheke abzuholen; zu Fuß hätte ich unweigerlich direkt daran vorbeigehen müssen und mich mit Sicherheit daran erinnert. So bermerkte ich meine Unterlassung erst zuhause, was am Ende aber nicht wirklich falsch oder schlecht war. Denn ich schaute nochmal nach den Öffnungszeiten der Briefwahllokale hier in der Stadt. Oh, heute bis 18 Uhr auch hier in HaNeu? Nix als wieder hinein in die Klamotten, 1500 m zum Wahllokal gehen, Unterlagen in Empfang nehmen, in einer Wahlkabine vier Kreuze machen – drei für die Kommunalwahl und eines für die Europawahl. Ich bin mir sicher, daß ich, wenn ich nicht wüßte, wen ich wählen sollte, eine ungültige Stimme abgeben würde. Aber die Anzahl der wählbaren Parteien und Menschen ist ja auf einen sehr kleinen Pool zusammengesunken. Der Rückweg vom Wahllokal führte am Neustadt-Center vorbei, in dem auch meine Stammapotheke ist. Also holte ich noch Unmengen von Verpackungsmaterial ab, in dem winzige Mengen Medikamente enthalten sind: Warum ist das Ganze heutzutage in überdimensionierten Blistern verpackt und nicht umwelt- und ressourcenschonend in den guten, alten Tablettenröhrchen/-gläsern wie noch vor 30 Jahren? Ich würde mir lieber sechs solcher Gläser als sechs Schachteln mit soviel Verpackungsmüll in meine Hausapotheke stellen. Nein, da wäre ich wirklich dankbar für die Möglichkeit, die Verpackungsart auswählen zu können.
Eine besonders besondere Begegnung hatte ich heute auch. Auf dem Rückweg vom Dorf nach HaNeu hörte ich in meiner unmittelbaren Nähe einen Pfau rufen. Ja, wer den Ton einmal vernommen hat, erkennt ihn wieder. Ich suchte also Hecken und Wiesen der umliegenden Grundstücke ab nach dem Vogel, konnte ihn aber auch beim zweiten und dritten Ruf nicht sehen. Allerdings hatte ich da meine Kamera schon in der Hand und war suchend weitergegangen, dem rufenden Tier dabei immer nähergekommen. Doch ich sah ihn nicht. Bis er mir im Baum auffiel, der Pfauenhahn, in etwa 4 m Höhe auf einem oberschenkeldicken Ast sitzend, direkt am Haus. Ein schönes Tier. Wirklich, auch ohne Rad. Und es sind Wildtiere, die sich dort auf einem Grundstück tummeln.

Ein Pfauenhahn sitzt in etwa 4 m Höhe auf einem oberschenkeldicken Ast in einem Baum.
Mein Tag heute war schön. Und auch, wenn ich mich zur Zeit nicht so recht zufrieden fühle mit mir: mit diesem Tag war ich wieder zufrieden.
Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.
P.S.: Am 14.05.2019 waren positiv die Terapiestunde, der Pfau, die erledigte Wahl u. v. m.
Die Tageskarte für morgen ist die Sieben der Münzen (“Ernten, was man sät.”).
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Das klingt so hervorragend, dass ich dir wünsche, es möge in einer von dir gewünschten Form weitergeht!
Gruß von Sonja