Aber alles ganz unspektakulär.
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Seit heute trage ich Nitroglyzerin mit mir herum. Genau,das Zeug, was so laut Krawumm! macht. Und das kam so:
Bei dieser Hitze hatte ich vorgestern und gestern wirklich keinen Appetit. Deshalb aß ich früh meinen Keks (ich rauche nicht auf nüchternen Magen), vorgestern Abend noch ein Butterbrot mit sauer eingelegten Jalapenos und sonst: nichts. Zu trinken gab es – wie jeden Tag seit Mai – um die sechs Liter Tee und Wasser, meist sogar mehr. Beides machte sich in den Laborwerten heute bei meinem Arzt sehr wohl bemerkbar, Leber- und Nierenwerte waren die bisher besten nachgewiesenen. Und auch der Wirkung dieser zusätzlichen Tablette, die ich wegen des Diabetes seit Mai einnehme, ist das zuträglich. Allerdings scheine ich in der vergangenen Nacht unterzuckert gewesen zu sein, was meinen Blutdruck mal wieder nach oben trieb und mich wachwerden lies. Nein, ich fühlte mich absolut nicht gut. Schmerzen in der linken Brustseite, in den Armen wie Muskelkater, Schweiß in Unmengen und Hitzegefühl oberhalb der Brust. Das Meßgerät zeigte 220/140. Oha. Ab ins Bad, kalte Unterarmgüsse, danach dort und an den Waden kalte Wickel. Herzgespann-Tee. Atmen. Irgendwann wieder eingeschlafen. Und wie gesagt, am Nachmittag war ich beim Arzt. Der kam infolge der Laborwerte auf die Idee mit der Unterzuckerung (Langzeitzucker noch etwas hoch, Blutzucker eher niedrig) und der dadurch ausgelösten hypertonischen Krise. Wir sprachen übr eine halbe Stunde miteinander. Das bewundere ich an ihm, daß er sich wirklich Zeit nimmt für seine Patienten, und dafür warte ich auch gern mal etwas länger. Schließlich wurde meine Medikamentenliste eben um das Nitroglyzerinspray ergänzt und das weitere Vorgehen abgesprochen.
Jedenfalls mache ich drei Kreuze, wenn diese Trockenheit und die Wärme enden, dann dürfte mein Kreislauf weniger belastet sein. Für Notfälle habe ich ja jetzt auch etwas zur Hand. Und an meiner Ernährung stelle ich ja sowieso gerade noch herum, so daß vielleicht auch die Zuckerwerte noch ein wenig sinken.
Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 08.09.2018 waren der Arztbesuch, eine angekommene Postkarte, Tomatensalat zum Abendessen.
Die Tageskarte für morgen ist das As der Kelche.
© 2018 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Synjardy ?
Jardiance.
Nu, mei Freund….
Frach doch mal diejenjschen, die bei derr Hidtze weidder schindern, damid ouch du leben gannst!
Ja, ich mach ja nichts …
Falsch.
Du tust viel.
Leben tust du von dem, was ich tu.
Pass‘ bloss gut auf Dich auf, lieber Emil! Schmerzen in der linken Brustseite und die anderen Symptome – wirklich „nur“ Unterzuckerung, und nichts am Herzen?
Aber Mann oh Mann – 6 Liter pro Tag trinken! Dass wuerde ich nie schaffen. Ich packe das einfach nicht, und ich kann mich nicht dazu zwingen zu trinken, wenn ich keinen Durst habe. Nitro-Spray habe ich auch im Hause. Du glaubst nicht, wofuer mir meine fruehere Proktologin das empfohlen/verschrieben hat: gegen meine gelegentlichen Schliessmuskelkraempfe. Seither sage ich, mein Vater nahm das bei Angina Pectoris, ich nehme es bei Angina Analis. 😀
Alles Gute, und liebe Gruesse,
Pit
Unterzuckerung, die zu einer hypertonischen Krise führte. Die zwei Stents funktionieren. Aber das Herz ist (bekanntermaßen) angeschlagen.
Das Trinken ist für mich kein Problem. An manchen Tagen werden es auch zehn Liter.
Ja, bei Schließmuskelkrämpfen hilft Nitro auch 😉
Ach ja, die Pumpe. Einen Stent habe ich auch, und der funktioniert auch. Allmaehlich sollte ich aber mal wieder einen Kardiologen aufsuchen. Ich kann mich nur nicht entschliessen, ob hierzulande oder ob ich meinen deutschen Kardiologen und guten Freund aufsuchen soll.
Wie kann man bloß so viel trinken? Je mehr man trinkt, umso mehr schwitzt man doch!
Zu den neuen Pillen wurde mir gesagt, daß die Erhöhung der Trinkmenge den Effekt positiv beeinflussen würde. Zwei Anderthalbliter-Flaschen am Tag waren sowieso einfach und normal. Jetzt kommen eben noch eine bis zwei dazu.
Schweiß hat sich dadurch kaum verstärkt.
Ich wünsche Dir rasch gute Besserung und drücke Dir die Daumen, Emil. Abkühlung wird kommen früher oder später – halt die Ohren steif.