In einem Hauseingang.
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Und dann gehen sie Hand in Hand doch hinaus in das regnerische Stürmen zwischen den Hochhäusern. Sie weichen den Pfützen aus, so gut sie eben können. Sie steigen über Äste, die der heftige Wind von den Bäumen brach. Dann stellen sie sich in einen Hauseingang, weil aus dem Regen mittlerweile etwas wurde, das an ausgegossene Wassereimer erinnert. Eine Jacke wird geöffnet, die zweite auch. Und dann drängen sie sich aneinander, unter den nassen Jacken, stehen Brust an Brust. Der Wind erreicht sie nicht hier im Hauseingang, und auch der Wolkenbruch kann sie nicht erreichen. Und ein wenig Wärme tauschen sie aus, während sie aneinendergelehnt gemeinsam an weitaus schönere Momente denken. An Spaziergänge durch tiefen Schnee, an das schmatzende Gefühl unter den bloßen Füßen im Watt, an die Geräusche der Nacht draußen vor dem Zelt.
Zwanzig Minuten stehen sie da. Zwanzig Minuten, in denen immer wieder Menschen an ihnen vorbeigehen. Die Hinausgehenden eher zögerlich, die Hineingehenden drängend und erleichtert. Und niemand wundert sich über die beiden Menschen, die da vor Regen und Wind geschützt stehen. Nur einmal, als sie sich küssen, schaut eine Mutter mit Kinderwagen irritiert in die Gesichter der weit über 80jährigen …
Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 04.01.2018 waren ein neuer Buchanfang, ein freigeräumter Platz, aussortiertes Papier.
Die Tageskarte für morgen ist XII – Der Gehängte.
© 20178 – Der Emil. Text unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
Das wird sicherlich ein tolles Buch. Die ersten Sätze waren sehr bildreich.
Ach nein, ein Buch wird daraus nicht. Es ist ein typischer Schnipsel aus meinem Kopf, der so auftaucht, rausmuß und zu dem es (vorerst) keine weiteren Schnipsel gibt.
(Aber ich bin ehrlich: Selbst ich staunte beim Abtippen aus der Kladde darüber.)
Hast du mal versucht an einen Schnipsel einfach weiter zuarbeiten?
Ja. Funktioniert nicht. Ich muß/kann nur in einem Stück runterschreiben. Jedes Weiterschreiben scheitert bisher (auch Tante Erdmute).
Manchmal aber kommen weitere Teile (die „Familien“-Serie, Peterchen, Der Patient, Der Alte Mann) unverhofft und ungeplant …
In einem Stück ein Buch zu schreiben ist ja auch nicht möglich. Mal sehen wann dir wieder ein Schnipsel zugeflogen kommt.
Ich habe sieben solcher Projekte herumliegen. Und dazu noch ein (längeres) Märchen („Prinz Hans“). Und Dinge für andere Blogs … Und wenn ich es recht überlege, könnte es zu dem alten Mann gehören, als eine Art Rückblende. Mal sehen.
Das ist eine Menge.
Völlig daneben!
Ich habe meine Webseitenzugangsdaten zerschossen – habe aber schon eine neue und die müsste über den Gravater erreichbar sein – heute war ein durch und durch konfuser Tag!
Ähm …
Was ist jetzt völlig daneben? Die beiden Alten?
(Dein Mißgeschick ist echt bedauerlich; aber ich erreiche die bisherigen Beiträge alle noch?)
Erreichbar sind sie noch – ich kann nur nichts mehr schreiben
Ach je, das hört sich nicht gut an.
wird schon – Unkraut vergeht nicht
By the way – Emil, du solltest wirklich mal einen Roman schreiben. nenn ihn doch Fragmente!
Das stimmt. Den Spruch hat meine Uroma immer gesagt und sie ist über 90 Jahre alt geworden.
Ich bin begeistert ! Für eine Regenliebhaberin wie mich , die gern in Hauseingängen und ähnlichen Orten steht und dem Regen zusieht, ist das sooooo ein schöner Text !
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Ach, Herr Emil. Ich verspreche, sollte ich die achtzig erreichen und der mich Liebende auch, dann werden wir uns auch küssen. Vielleicht auch im Regen!
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Eine kleine feine Liebesgeschichte. Sehr bildhaft.