(2017: 357) Das 23. Türchen

Weihnachtssehnsucht.

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Meinen Adventskalender hier widme ich allen, die kämpfen, allen, die krank sind, allen, die Unterstützung benötigen.
 
Ich wünsche all diesen Menschen und mir eine im wahrsten Sinne des Wortes wundervolle Weihnachtszeit. Alle meine Kerzen brennen für all jene, die Hoffnung brauchen.

 

Morgen ist es endlich soweit. Morgen ist der Christtag, der Heilige Abend. Der Abend, an dem viele Familien vorm oder unterm Christbaum sich an der Festtafel versammeln, oft genau abends um Sechs, wenn die Glocken der Kirchen läuten. Ob die Menschen dann an die christlichen Inhalte des Festes, an die keltischen Ursprünge oder an die kon­sum­optimierten Werbebotschaften sich erinnern: Ist das nicht ziemlich egal, solange alle gemeinsam am Tisch sitzen, sich als Familie fühlen, und sei es nur für die kurze Zeit des Festes?

Ich weiß, daß der selbstauferlegte “Zwang” zur Harmonie und zu Friede-Freude-Eier­kuchen genau diese Harmonie nicht bringen kann.

Aber ich als Weggelaufener, Kontaktverweigerer, Untergetauchter mit neuer Identität, selbst ich vermißte und vermisse noch immer diese Familienereignisse. Und ich bin heilfroh, daß ich von einem Teil noch immer oder wieder akzeptiert bin, einfach wieder dazugehöre. Es ist nicht leicht, schon zu normalen Tagen nicht leicht, das anzunehmen. Zu den Weihnachtstagen ist es noch unmöglich, aber nicht mehr unvorstellbar. Was da zurückkehrte zu mir ist dieses warme Heimatgefühl, das erleichterte, zufiredene “Hach!” beim Dazusetzen, beim Zuhören und Mitreden. Dieses Weihnachtsgefühl auch an anderen Tagen. Ja, es gab Zeiten, da war allein der Gedanke daran unerträglich, die Vorstellung einer solchen Situation unmöglich, angstbesetzt, triggernd. Doch die sind vorbei.

Es ist eine Freude auf außeralltägliches Erleben, etwa so, wie wenn ich als kleines Kind zur Oma fahren durfte, dort sogar ein paar Tage bleiben durfte. Völlig anders, freier, behüteter, wärmer. Sonderbar ist das, nicht wahr? Daß ich die Weihnachtszeit gerade so erlebe. Inmitten all der überkommenen, von mir gepflegten Traditionen und Rituale finde ich etwas in mir. Eine Sehnsucht, eine Freude, einen Familiensinn, ja, eine Liebe, die sich zu dieser besonderen Zeit am Jahresende bündelt, zeigt, entpuppt, entfaltet. Noch unge­stillt, aber auch noch erfüllbar. Noch. Ich weiß sogar, daß ich sie bald erfüllen muß, bald, sehr bald. Meine Weihnachtssehnsucht.

 

Euch allen wünsche ich eine Zeit voller glücklicher Momente.

Ich schleiche mich davon und sage Danke für’s Lesen.

 
Wer eine Gelegenheit sucht, zur Weihnachtszeit anderen zu helfen, der kann das täglich 24 Stunden lang bei der Versteigerung von #hand2hand tun. Die Aktion ist eine gute Idee von Meg, ihr und allen Mitwirkenden danke ich dafür.

 

Der Emil

P.S.: Das Gute am 22.12.2017 waren eine ruhige Schicht, ein trotz Panne gelungener Buchfink, Weihnachtspost.
 
Die Tageskarte für heute ist die Fünf der Schwerter.

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu (2017: 357) Das 23. Türchen

  1. Anna-Lena sagt:

    Frohe Weihnachten für dich, lieber Emil und eine friedvolle Zeit!

  2. wildgans sagt:

    Lieber Emil,
    das Beste zum Feste wünsche ich dir!
    Und dass demnächst ein knackiger Winter kommt, extra intensiv.

  3. puzzleblume sagt:

    Ich wünsche dir schöne Weihnachtstage dieses Jahr und weitere, die so sind, wie du sie dir ersehnst.

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