3. Advent 2015: Das 13. Türchen (347/18)

Das Weihnachtslied der DDR

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Meinen Adventskalender hier widme ich allen, die kämpfen, allen fernab von zuhause, allen, die krank sind, allen, die Unterstützung benötigen.
 
Ich wünsche all diesen Menschen und mir eine im wahrsten Sinne des Wortes wundervolle Weihnachtszeit. Meine Kerzen brennen für alle, die Hoffnung brauchen.

 

Der Advent wurde auch in der DDR gefeiert, mehr oder weniger jedenfalls zumindest mit dem Adventskranz und den vier Kerzen. Einige Dinge von “damals”, vor allem einige Lieder, begleiten noch huete meine Adventszeit. So hat z. B. der Leiter des Rundfunkkinderchores Leipzig, Hans Sandig, um 1950 herum u.a. das Gedicht “Weihnachtsfreude” vertont, weil er weihnachtliche Lieder für die Chorkonzerte benötigte. Seither ist dieses Lied eines der bekanntesten oder gar das bekannteste Weihnachtslied der DDR. Was mich immer wieder überrascht: Die meisten wissen sogar noch, daß in der dritten Strophe dann statt “Freude” Friede sein soll:

 

 
Sind die Lichter angezündet

Erika Engel-Wojahn ( ∗ 1911 – † 2004)
 
 

Sind die Lichter angezündet,
Freude zieht in jeden Raum;
Weihnachtsfreude wird verkündet
unter jedem Lichterbaum.
Leuchte, Licht, mit hellem Schein,
überall, überall soll Freude sein.

Süße Dinge, schöne Gaben
gehen nun von Hand zu Hand.
Jedes Kind soll Freude haben,
jedes Kind in jedem Land.
Leuchte, Licht, mit hellem Schein,
überall, überall soll Freude sein.

Sind die Lichter angezündet,
rings ist jeder Raum erhellt;
Weinachtsfriede wird verkündet,
zieht hinaus in alle Welt.
Leuchte, Licht, mit hellem Schein,
überall, überall soll Friede sein.
 
 

Wegen seiner Kürze sollte das Gedicht als Ganzes zitierbar sein.

 

 

 

Der Emil

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 12. Dezember 2015 waren die erledigte Hausarbeit & ein unerwartetes Weihnachtsgeschenk vom Spektrum-Verlag & ein lustiger Abend.
 
Tageskarte 2015-12-13: 0 – Der Narr.

Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu 3. Advent 2015: Das 13. Türchen (347/18)

  1. gerelcalow sagt:

    Das Lied ist mir auch immer noch lieb.

  2. eckisoap sagt:

    das zaubert mir ein lächeln ins noch müde sonntagmorgengesicht. dir wünsche ich eine gute zeit für heute (und sonst natürlich auch 🙂 )

  3. Sofasophia sagt:

    Was ich mich frage: Was WAR Weihnachtsfriede in ser DDR? Ich meine, von der Herkunft her – Weihe-Nacht – ist das Ganze halb christlich, halb vorchristlich, aber auf jeden Fall „spirituell motiviert“.
    Ich frage, weil mich das echt interessiert. Wie hat sich die DDR-Regierung mit solchen Themen auseinandergesetzt?

    • Der Emil sagt:

      Die Regierung?

      Keine Ahnung. Aber die Menschen, die brauchten das Fest (waren ja nicht alle gleich Atheisten) und sie brauchten Lieder dafür und sie braauchten dann auch Lieder ohne religiöses Gedöns usw.

      Kirche gab es auch in der DDR immer; und lange Zeit war die auf den Dörfern mehr Zusammenhalt stiftend als alle anderen neumodischen Versuche.

    • Sofasophia sagt:

      Wie war das wohl für die Menschen damals? Vor dem Krieg waren sie ja vielleicht christlich und nachher waren sie Teil eines Staates, einfach dadurch, dass sie wohnten, wo sie wohnten, wo Religion bestenfalls geduldet war … ich denke zurzeit grad viel über Heimatlosigkeiten, von außen herbeigeführte, nach. Nun ja … es war für alle unterschiedlich. Alle Ex-DDR-lerInnen, die ich kenne, habe total unterschiedliche Lebenserfahrungen und bewerten die Dinge auch total unterschiedlich. Da gibt es eben kein „so wars für alle“. Diese Art Kollektivismus ist eine Illusion.

      • Der Emil sagt:

        Da war im Erzgebirge die Situation sowieso noch ein wenig anders. Weihnachtstradition und Bergbautradition und Volkskunst waren und sind dort ganz besonders miteinander verwoben.

        Und Kirche existierte, war eben nicht „bestenfalls geduldet“. Sie hatte ihre Aufgaben, ihren Zweck sogar … Es gab viele Papiere zu „Kirche im Sozialismus“, aber was davon heute noch existiert bzw. zugänglich ist, weiß ich nicht …

  4. gerelcalow sagt:

    Als Lehrer und Erzieher an der Polytechnischen Oberschule der DDR hatten wir manchmal Schwierigkeiten mit Direktoren und anderen „Besuchern“, die an Klassentüren lauschten und uns „abmahnten“, wenn „Christkind“ oder ähnliche Begriffe im überlieferten Liedmaterial vorkamen, die natürlich von uns trotzdem immer wieder mit unseren Schülern gesungen wurden. Meine Kollegin bekam deshalb einen Eintrag, den aber der nächste Direktor, weil loyaler, wieder löschte!!!

    • piri ulbrich sagt:

      war das nicht schlimm? Ich stelle mir vor, dass man immer in Habachtstellung war und eigentlich jeden misstrauen musste.

      • Der Emil sagt:

        Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber: Nein, ich war nicht ständig in Sorge um eventuelle Fehlleistungen o.ä. Von Kleinauf nämlich wurde ich ja erzogen, gelehrt, ausgebildet, gebildet, vorbereitet. Es war ganz normales Leben ohne Angst.

        Von ähnlichem Kaliber wäre die Frage: Aber habt ihr nicht ständig Angst davor gehabt, arbeitslos zu werden?

      • Momfilou sagt:

        Uns als Lehrern ging es wie den Flugzeugpiloten, die mit der ständigen Gefahr leben gelernt haben. So dachten wir nur an das Wohl der uns anvertrauten Kinder.. Manchmal ist es ja viel schwieriger, mit den Eltern von ihnen umzugehen…

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