Nicht mehr dort
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Pffffft. Das hier ist Halle (Saale). Ich weiß es. Ich sehe es. Hier bin ich zuhause. Doch genau das fühle ich (noch) nicht (wieder). Ist das eine Auswirkung meiner dörflichen Kindheit, dieses Sauwohlfühlen auf einem Hof weitab vom Schuß? Etwas läßt mich eine Prüfung meines Heimatbegriffes in Betracht ziehen. Mein Sicherheitsbedürfnis infragestellen. Die Wegunsicherheit anders bedenken. Ideen, die vor einer Woche noch undenkbar waren, dem Dunstkreis des eventuell Möglichen zur Einbeziehung anbiedern.
Es ist nach den Tagen auf dem einsamen Gehöft schwierig, in den Alltag zurückzu… – wieder im Alltag zu funktionieren. Geht es nur mir so? Es ging mir aber noch nie so? Was war anders als damals im/bei …? Die Erschöpfung jedenfalls ist auch viel geringer als vorher. Ich habe viel öfter Dinge gesehen, die ich noch vor einer Woche nicht sehen konnte oder beiseitegewischt hätte.
Woher kommt das alles?
Und wohin wird es führen?
Ein wenig Angst schwingt in beiden Fragen mit. Aber nur ein wenig. Gegen meine Höhenangst ist sie ein Klacks, ein Fliegenschiß. Wißt ihr, daß mir die Angst heute viel weniger Angst macht? Ja! Das liegt daran, daß ich meine Ängste als irrational erlebt habe (wie zum Beispiel die Angst, als Eindringling in ein fremdes Leben zu gelten) und als unbegründet. Okay. Daraus muß ich doch etwas machen können?
Mal ausprobieren …
Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.
P.S.: Positiv am 29. September 2015 waren die ausgepackte Tasche, der fertige Brief, gute Telefonate.
Tageskarte 2015-09-30: Die Neun der Stäbe.
© 2015 – Der Emil. Text & Bild unter der Creative Commons 4.0 Unported Lizenz
(Namensnennung, keine kommerzielle Verwertung, keine Veränderung).
ich freue mich so. für dich. für die anderen, die dich kennenlernen durften auf dem hof. soso sagt, die sehle braucht einige zeit länger für die reise, die der körper schon hinter sich gelassen hat. sie braucht länger, um wieder/auch anzukommen. gib ihr die zeit.
ich bin beeindruckt, wie du die vielen guten impulse für dich mitnehmen kannst. vielleicht wächst man manchmal aus seiner heimat heraus. so wie der Schmetterling aus seiner puppe. 🙂 gutes ankommen für dich!
Viel Bedenkenswertes schreibst Du in den wenigen Worten …
Ich durfte ja auch: auf dem Hof leben, Leute kennenlernen, durchs Land fahren u.v.a.m.
Was ich mithemen konnte, ist auch eine Last, eine süße, willkommene, aber ich muß sie Tragen und daran/damit arbeiten. Mal sehen, wie lange das funktioniert und dauert 😉
dafür wünsche ich dir viel erfolg und geduld! schönes wochenende.
Du schaffst es wieder mal, mir sowas wie Rührungstränchen über deinen inneren Aufbruch/Mut/Wandel in die Augen zu dingsen.
Gut das!
Ich hoffe ja, daß der Aufbruch nicht nur innen bleibt. Laut darüber Nachdenken hilf mir jedenfalls.
Schön, hast du die Beinchen nicht weggewischt, das Foto ist ganz wunderbar- und noch viel schöner ist es, finde ich, dass sich dir neue Horizonte zeigen- reisen ist eine gute Sache, besonders, wenn man zu FreundInnen fährt … und Halle muss ja nun wirklich nicht das Ende deines Liedes sein!
liebe Grüsse
Wieder zeigen, die Horizonte waren schon oft sehr weit. Ich hatte sie nur vor lauter Sicherheitsgeländer aus den Augen verloren.
Ob das die Überreste einer Siebenschläfermahlzeit waren, diese Beine?
Sicherheitsgeländer … puh ja- mir haben da viele kleine Schritte geholfen-
hihi … die Siebenschläfer, die erlebte ich einmal im Berner Oberland und die Bilche (sie sind verwandt) vor 3 Jahren in Frankreich, einen Lärm machen die in der Nacht! Aber fein anzusehen sind sie ja schon … ich weiss gar nicht was sie so fressen, ich glaube sie sind Vegis 😉
guats Nächtle
Siebenschläfer fressen gelegentlich auch Insekten (lt. Wikipedia sogar kleine Vögel).
Soein Geländer loszulassen ist wirklich ein verdammt anstrengender Akt!
Ja, weil es immer nur zwei Schritte vorwärts und einen zurück geht, so erscheint es mir wenigstens!
Danke für die Siebenschläferinfo 🙂
Schön, dass du mal weg warst, auf einem Hof.
Denn dieses Leben ist ja doch ein anderes als in der Stadt.
Deine Ängste sind passé, hoffe ich.
Liebe Grüße Bärbel
Der Hof war das eine, die Menschen das andere.
Nicht alle Ängste sind geschwunden, aber einige waren überflüssig, andere nebensächlich.
Ich lese die letzten Beiträge in chronologischer Reihenfolge und stelle fest, dass ich mit meinem Kommentar zum letzten wohl nicht ganz daneben lag. Es gibt diese Momente im Leben, in denen wir uns in diesem Leben Zuhause fühlen. Getragen werden sie oft von anderen Menschen. Schön, dass Du diese Menschen gefunden hast. Schön auch für sie!!!