Montage (Nº 028)

Montage-Rhythmus

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Wie spreche ich das aus: Mongtasche-Rhythmus – dann habe ich einen Rhythmus in der Montage (Mongtasche, Zusammenbauerei); oder Montage-Rhythmus, dann habe ich in den oder an den Montagen (Wochentag) einen Rhythmus? Na?

Früher habe ich die Montage (Wochentag) geliebt, weil ich da endlich wieder in die Schule gehen durfte. Dann habe ich die Montage (Wochentage) gehaßt, weil ich schon zur Nullten Stunde um 6.45 Uhr in der Vorlesung zu sitzen hatte. Später begann montags kurz nach eins meine Woche, weil ich sonstwohin zur Arbeit fahren mußte. Heute ist es mir ziemlich egal, welchen Wochentag wir haben.

Nun gut, manche Dinge kann ich nicht am Sonntag kaufen, weil die meisten Geschäfte sonntags geschlossen sind. Doch im Notfall fahre ich eben auf den Hallenser Bahnhof, wenn es um wenig Ausgefallenes geht. Für größere Anschaffungen könnte ich auch nach Leipzig fahren. Dort ist das Angebot an Geschäften und damit die Breite des verfügbaren Sortimentes größer als hier in Halle.

Ja, die Menschen, die sogenannte “normale” Arbeit haben, die müssen am Montag wieder in den Betrieb. Aber wer hat denn schon noch solche Arbeit? Ich nicht, Du nicht, Du auch nicht, und die da haben garkeine Arbeit. Nur Schüler dürfen noch wirklich und einheitlich über den Montag wettern. Und Finanzbeamte, kommunale Beamte meist auch.

Verwunderlich, daß von der sogenannten “freien” Wirtschaft Wochenend- und Feiertagsarbeit erwartet wird, diese sogar vorausgesetzt wird, in den Kommunen und den anderen Strukturen der Verwaltung aber das Wochenende eine Heilige Kuh bleibt? Wieso sind nicht die Meldeämter sonntags besetzt wie die Krankenhäuser? Wieso ist das Ordnungsamt nicht erreichbar? Weil die Bürger und Unternehmen nur Montag bis Freitag in der Zeit von 08.00 Uhr 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr sündigen (nicht aber Freitag nachmittags)?

Wieso wird das alles so ungerecht aufgeteilt? Und wieso sind die Wochenenden immer öfter normale Arbeitszeiten? Und die Nächte? Ich kann mich noch an 1972 erinnern, als in der DDR der Sonnabend nicht mehr regulärer Arbeitstag war. Und 1989 zu den Winterferien fiel erst der Sonnabend-Unterricht weg. Während des Studiums kurz vorher war sonnabends noch Seminar und Vorlesung üblich.

Ach, es ist etwas aus dem Rhythmus gekommen im Leben der Gesellschaft. Und bei den Jahreszeiten. Und überhaupt.

Habt ihr euren Rhythmus noch? Habt ihr ihn auch (in Teilen) verloren?

Ich geh meinen jetzt mal suchen …

Der Emil

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 27. Januar 2013 war die Faulenzerei und der recht gelungene Schnitt.

P.P.S.; Heute die Wiederholung um 11.00 Uhr, auf 959 – Radio Corax gibt es einen Stream, der in jedem Browser abspielbar ist. Für Nutzer von WinAmp und Co ist diese Adresse direkt im Player nutzbar.

© 2013 – Der Emil. Text & Bilder stehen unter der Creative Commons 3.0 Unported Lizenz
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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu Montage (Nº 028)

  1. Follygirl sagt:

    Danke für den Hinweis! Hoffe ich kanns heute hören.
    Rhythmus..hmm ja… wir müssen/dürfen gleich wieder los.. das ist dann, wenn alle anderen noch schlafen… aber ich will nicht meckern, zumindest wenns nicht wieder glatt ist ist.
    LG, Petra

    • Der Emil sagt:

      Und doch habt ihr einen – halbwegs – sicheren, eingespielten Rhythmus. Ja, er ist anders als der „normale“ (das ist meiner auch, schließlich liegt meine Schlafenszeit zwischen 03.00 Uhr oder 04.00 Uhr und 11.00 Uhr, und meine Aktivzeiten sind entsporechend verschoben).

      Mit der Glätte hattset Du hoffentlich Glück.

  2. Frau Momo sagt:

    Ich habe ihn noch, den halbwegs „normalen“ Rhytmus, zumindest, was die Arbeit angeht. Von Montags bis Freitags, aber das ist auch der erste Job seit langem, in dem ich nicht Samstags arbeiten muß. Bei Martin sieht das ganz anders aus. Feiertage, Sonntage, in der Pflege spielen sie keine Rolle, außer das er Zuschläge für diese Tage bekommt. Gearbeitet werden muß natürlich.
    Aber wehe, ich muß mal ein Paket abholen… ich habe selten von 19.00 Uhr Feierabend, da hat aber jede Post zu. So mußte ich bis Samstag warten. Mit Behördenangelegenheiten ist es noch schlimmer… da muß ich mir im Zweifel frei nehmen.
    Es gibt ihn schon lange nicht mehr, den „normalen“ Rhytmus. Ich hab in Call-Centern gearbeitet, wo man rund um die Uhr sein Zeitungsabo abbestellen konnte. Warum das so sein muß, habe ich nie verstanden.
    Ich muß nicht an jedem Tag der Woche einkaufen können, aber natürlich erleichtern die langen Öffnungszeiten auch mir das Leben. Ich bin trotzdem dagegen, weil ich an die denke, die sie besetzen müssen. Auf Kosten ihrer Gesundheit und ihres Privatlebens.

    • Der Emil sagt:

      (Überlegung ganz allgemein vorweg: Wie war das denn oder wie ist das bei den „Naturvölkern“? Was war vor der Einführung der 7-Tage-Woche?)

      Für Dein Paketproblemgibt es doch die Packstationen? Und dann frag ich mich, wie wir alle damals, als es noch ein echtes, festes Ladenschlußgesetz (ohne Ausnahmen für Schickschnack) gab, unsere Einkäufe erledigten?Nun, ganz einfach, damals konnte noch immer einer von Zweien zuhausebleiben und es gab noch den Haushaltstag! Und die Kinder erledigten damals die täglichen EInkäufe beim Bäcker usw. …

      • Frau Momo sagt:

        Ich verweigere mich den Packstationen, weil ich für deren Nutzung meine Handy-Nr. rausrücken müßte und die geht DHL gar nix an.
        Früher haben die Menschen auch anders gearbeitet. Keine Call Center rund um die Uhr, keine Verfügbarkeit bis in die Unendlichkeit. Meine Eltern haben immer beide gearbeitet und Haushaltstage gab es hier nicht, aber es ging trotzdem.

  3. Gabi sagt:

    Ich hab schon lange keinen „normalen“ Rhythmus mehr. Vor allem meine Wach- und Schlafphasen haben sich total verändert.
    Wie Du sagst, in vielen Berufen gibt es schon lange keine regulären Wochenenden mehr und es ist wirklich ziemlich ungerecht aufgeteilt. Und das mit den Ämtern und Behörden sehe ich genauso. Ich weiß die Öffnungszeiten jetzt nicht genau, aber sie sind sicher so ähnlich wie bei Euch. Freitag Mittag ist Schluß. Warum kann es denn nicht wenigstens einen Wochentag geben, wo bis am Abend geöffnet ist? Eben weil so viele auch schon lange Arbeitszeiten haben und sich für Behördengänge frei nehmen müssen.
    Unsere Post hat schon seit Ewigkeiten Samstag nicht mehr geöffnet. Einziger Vorteil jetzt, wo so viele Postämter wegen Sparmaßnahmen schließen mussten, haben so manche Trafiken (Tabakläden) oder andere Geschäfte die „Postarbeiten“ übernommen und die sind nun auch Samstag Vormittag zugänglich.
    Den freien Schulsamstag gab es zwar in der Volksschule schon länger, aber in der Hauptschule und den anderen weiterführenden Schultypen erst so ab 1995.

    Ich bin jetzt neugierig geworden und habe mal nach Lebensmittelgeschäften in Deiner Stadt gegoogelt, weil mich die Öffnungszeiten interessierten. Die sind bei Euch viel länger als bei uns. Besagte Geschäfte schließen bei uns unter der Woche zwischen 19 h und 20 h (20 h meist nur freitags) und am Samstag ist so und so nicht länger als bis 18 h erlaubt.
    Trafiken und Apotheken z.B. haben unter der Woche nur bis 18 h und am Samstag bis 12 h geöffnet.

    Auch Eure Banken haben viel kundenfreundlichere Zeiten. „Meine Bank“ schließt MO, DI, MI, FR um 15 h und nur DO um 17.30 h.

    lg Gabi

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