Neue Musik (#090)

Strom & Wasser

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Ich kenne ja ziemlich viel Musik und hör auch so ziemlich alles (außer: Dieter Bohlen). Trotzdem – oder wie das auch immer genannt werden kann – entdecke ich manchmal etwas “Neues”, etwas mir bisher Unbekanntes, das anderen doch schon mindestens seit dem Trias bekannt ist.

Am 28. März 2012 war es wiedereinmal soweit. Hier in Halle (Saale) trat auf die Kombo Strom & Wasser. Ja, ich hatte mich vorher informiert. Ja, ich hatte gehört, was im Netz zu finden war. Ich weiß auch, daß Heinz Ratz der Sänger ist und viele gute Texte schreibt.

Das Konzert begann unter denkbar schlechtesten Vorzeichen: Heinz Ratz stand im Stau. Drei Stunden lang. War dann eine halbe Stunde verspätet und konnte endlich beginnen. Ich hatte mich schon gewundert, daß die kleine Fangemeinde ohne Murren ausgehalten hat und wartete.

Ja. Ah. Oh! Was ist denn das für Musik? Die könnte ich mir auch an der Kaffeetafel anhören. Klingt recht gefällig. Live jedenfalls viel, viel besser als aus dem Netz (auch bei Mysp*ce, Yout*be und Co. ist einiges zu hören). Klingt GUT!

Dann war der Einlaß zu. Auch ich konnte mich zu den Hörern und Sehern gesellen. Und konnte staunen über das Instrument, das Heinz da vorm Bauch hatte: Eine gigantische Akustikbaßgitarre. Auf einem Cajon sitzt die Schlagzeugerin Beate und auf der anderen Seite sitzt Enno am “Klavier”.

Irgendwann machten die drei Pause. Und spielten weiter. Was? «Skapunkpolka-Randfiguren-WalzerRock mit stark kabarettistischer Schlagseite. Ein unbedingtes Muß für jeden, der mehr als nur den üblichen Mainstream sucht.» (So steht es auf der Webseite.) Nachdem ich am Anfang noch zu oft das Wort Nazi gehört hatte, gefielen mir die Texte jetzt immer besser. (Übrigens: das Klavier gefällt mir zu diesen Liedern auch ausgesprochen gut.)

Gefangengenommen haben mich die Drei von Strom & Wasser dann mit dem Lied “Träumerchen” vom Album “Farbengeil”.

Mein Fazit: Falls die Kombo einmal in eurer Nähe ist (Tourdaten), besucht ihre Konzerte. Intelligente, freche, politisch nicht immer korrekte Texte mit Musik, die Zappeln macht.

Danke Beate, Enno, Heinz, für fast drei Stunden Wundern.

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 29. März 2012 war der endlich(!) fertig geputzte Vogelkäfig.

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Über Der Emil

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0 Antworten zu Neue Musik (#090)

  1. Inch sagt:

    Klingt gut. Gleich Tourdaten gecheckt. Was soll ich sagen? Am 23.8. sind die in der nato… und ich irgendwo in Südosteuropa. *grummel*

  2. anniefee sagt:

    Ah, diese Band !
    Die Beate probt ja in dem Haus, wo ich mein Büröchen habe (und überrascht mich mit ihrem clownesken Frohmut und grellen Klamotten mitunter), von daher durfte ich die hiesigen Plakate verteilen, da der Tourauftakt in Potsdam war ist das schon ein paar Wochen her, und das Plakatbild gefiel mir sehr gut,
    dieses dunkelblaue, wo so eine frierende Person durch die herzlose Einkaufsmeile geht (hattet ihr dasselbe?),
    daher hatte ich mich auch informiert, konnte allerdings keinerlei Punk mehr in der Musik erkennen und ordnete die Band für die Zielgruppe „Dota Kehr-Fans, ewig-nörgelnde-Grünen-Wähler, Stadtbewohner mit schlechtem Gewissen gegenüber der Dritten Welt etc.“ ein – und ging dann gar nicht zu dem Konzert.
    Aber vielleicht habe ich doch was verpasst, ging es mir mit der Dota schließlich ähnlich, da dachte ich auch erst, die Musik spräche mich nicht an, aber als sie an zufällig auf der selben Bühne stand, wie die von mir anvisierte Hardcoretruppe, ging mir ein Lichtlein auf, hach !

    • der_emil sagt:

      Nein, unser Plakat war das Cover der neuesten Scheibe.

      Es ist Punk, schon, aber eher leiser, kein Krachpunk. Liedermacherpunk, wie ihn Rio mal machte … Und wie ich schrieb: Die Musik im Netz und die live gespielte ähneln sich nur bedingt.

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