Verrückt (#058)

Eine Frage des Standpunkts

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«Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.» So schrieb einst Mark Twain.

Verrückt sein. Krank im Kopf. Bekloppt, ein Idiot, ein Fall für die Psychiatrie. Tolle Aussicht.

Apropos Aussicht:

Jahrelang saß ich in meinem Lieblingssessel neben dem Ofen. Immer habe ich in den Eimer mit Asche geschaut beim Nachdenken. Immer. In den Eimer. Mit der Asche.

Irgendwann habe ich meinen Sessel ans Fenster gerückt, ihn ver-rückt. Seither sehe ich beim Nachdenken in unseren blühenden Garten – seit mein Sessel ver-rückt ist, seit mein Standort ver-rückt ist …

Seit ich verrückt bin …

 
 

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 26. Februar 2012 war der arbeits- und ideenreiche Nachmittag im Radio.

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058 / 366 – One post a day 2012 (WP-count: 161 words)

Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu Verrückt (#058)

  1. Follygirl sagt:

    Ich bemühe mich auch immer darum… ver-rückte Standpunkte einzunehmen…
    LG, Petra

  2. «Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.» So schrieb einst Mark Twain.

    super super super schön, danke dir Emil!
    die steff

  3. leonieloewin sagt:

    Ich ver-rücke in letzter Zeit auch gerne – auch wenn es ab und zu ein wenig beängstigend ist. Sehr schön geschrieben -danke Leonie

  4. Elvira sagt:

    Den eigenen Standpunkt sollte man öfter überprüfen. Alleine einige Schritte wegzugehen eröffnet einem manchmal völlig neue Perspektiven. Und so nenne ich das Verrücken auch gerne zurechtrücken. Jemand ist nicht verrückt, sondern er hat etwas in seinem Leben – oder auch im Kopf – zurechtgerückt. Für andere mag das befremdlich aussehen, für denjenigen aber ist das richtig!
    LG
    Elvira

  5. Gudrun sagt:

    Lieber Emil, das hast du gut beschrieben.
    Weißt du, der Mark Twain hat doch Recht. Irgendwie sind wir doch auch alle verrückt, individuell, anders. Und das ist auch gut so. Bedenklich wird es, wenn man alle in ein (Denk-) Muster zwängen will.
    Ich wünschte mir sehr, dass jeder seinen Sessel ans offene Fenster rücken könnte. Jeder.

  6. ja, schon ist das inzwischen alles verrückt. und das sind wir auch alle. zumindest früher oder später und mehr oder weniger. Ich denk mal, die Kunst besteht darin, das zu verstehen und so weit auszuhalten. ^^

  7. Nach der kindlichen Logik von damals „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden“ ergo kein Christ lügt und den zeitigen Kenntnisgewinn bin ich den starren Punkten des Denkens vielfach entrückt. Der Spruch des Schreibers von Tom Sawyers trifft (leider) zu und läßt die Hoffnung fallen, daß jemals Mensch sein und Rationalität gesellschaftlich vereinbar sind. Doch zumindest durch „Zusammenrücken“ auf geistiger Ebene scheint ein kleiner Hoffnungsschimmer noch zu bestehen…

  8. minibares sagt:

    Na sowas!
    Den Spruch hatte am Sonntag auch.
    Tja, so kleine Verrücktheiten können so gut tun, wirklich etwas Besonderes bewirken.
    So hatte ich Schwierigkeiten mit meiner Wirbelsäule. Da meinte mein Mann, sollen wir deinen Bildschirm mal verrücken? Und siehe da, die Rückenschmerzen waren nicht mehr !

  9. Amelie sagt:

    Ein bisschen verrückt zu sein erleichtert das Zurechtkommen in unserem alltäglichen Alltagswahnsinn …

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