1. Türchen (Nº 335 #oneaday): Spekulatius

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Spekulatiustext
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Spekulatius

Endlich ist Totensonntag vorbei. Heute nun beginnen viele Kinder (und Erwachsene) mit dem Türchenöffnen am Adventskalender.

Damit ist endlich auch Zeit für das, was mir seit Wochen – ach, was sage ich: seit Monaten vom Handel aufgezwungen werden sollte. All das, was ich in den letzten Wochen und Monaten mir versagt habe, um das Besondere der Advents- und Weihnachtszeit für mich zu erhalten.

Diesen Duft nach Weihnachten und diesen Geschmack des Advent möchte ich eben nur zur rechten Zeit genießen. Nicht im Herbst, nicht nur in Sichtweite der eigentlich dafür vorgesehenen Tage … Vielleicht ausnahmsweise irgendwann im Sommer.

Jetzt erst war ich also einkaufen, nach dem Totensonntag, all das, was für mich dazugehört. Dominosteine! Lebkuchen! Spekulatius! Pyramidenkerzen! Räucherkerzchen!

Auch einen Adventskalender habe ich, und an diesem öffnete ich vorhin kurz nach Mitternacht das erste Türchen. Die Schokolade war ein Genuß.

Und heute gibt es zum Kaffee auch zum ersten Mal Spekulatius. Diese dunkelbraunen Gebäckstuücke in den sonderbaren Formen wie Schiff, Elephant oder Mühle mit den besonderen Gewürzen: Kardamom, Zimt und Nelke. Ein Gebäck, das aus Belgien oder aus den Niederlanden stammt. Dort wird es ganzjährig gegessen, hier in Deutschland nur zu Weihnachten.

Ich gestehe, daß ich “eintitsche”, die Kekse in den Milchkaffee tunke. Wenn sie anfangen, sich leicht zu biegen, dann ist der richtige Moment da, den Keks vorsichtig in den Mund zu bringen. Dann schmilzt das Teil auf meiner Zunge dahin. Aber wehe, ich verpasse diesen Moment! Dann hab ich Spekulatiusschlamm im Kaffee …

Ich werde es genießen, richtig genießen. So wie in jedem Jahr, in dem ich dem Kaufzwang erfolgreich widerstehen konnte.

Ich wünsche eine besinnliche Zeit.

Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.

P.S.: Positiv am 30. November 2011 war der Besuch einer Ikonenausstellung im Kunstforum Halle (Saale).

P.P.S.: Gestern starb übrigens der 90jährige Zdeněk Miler, der Schöpfer des «Kleinen Maulwurfs» …

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Über Der Emil

Not normal. Interested in nearly everything. Wearing black. Listening. Looking. Reading. Writing. Clochard / life artist / Lebenskünstler.
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0 Antworten zu 1. Türchen (Nº 335 #oneaday): Spekulatius

  1. fudelchen sagt:

    Dir auch eine schöne Zeit und ich werde auch nichts kaufen, weil ich gar nichts brauche ♥

  2. BettyBoop sagt:

    mein liebster emil nun muss ich mir doch noch um mitternacht eine heiße milch aufkochen und ebenfalls den kampf des spekulatiusschlamms kämpfen… doch davor flitze ich zu mienr kleinen und erzähle ihr die geschichte des wundersamen bärtigen mannes von gestern abend^^

  3. Follygirl sagt:

    Ja, das hat wirklich Formen angenommen, jedes Jahr früher liegen die Regale voll, aber es wird auch gekauft.
    Wir habn auch schon einmal Weihnachtsgebäck geholt, vor der Zeit, und es hat gut geschmeckt, weil noch ganz weich und angenehm. Besonders die Pfeffernüsse mochte ich nie, weil sie so hart waren. Kauft man die jetzt, sind sie lecker.
    Wünsche Dir einen schönen Dezember! Petra

  4. ich hatte schon im august die ersten schoko-weihnachtsmänner in den geschäften gesichtet. das fand ich doch ein wenig sehr früh…

    spekulatius liebe ich auch! ich tunke die immer in milch, habe ich schon als kind geliebt und liebe ich noch heute 🙂

    ich wünsch dir eine schöne adventszeit!

  5. Inch sagt:

    Wie ich schon mal sagte, kaufen und essen wir Weihnachtszeugs auch erst nach dem Totensonntag. Das Kleine Kind darf auch da erst anfangen, Weihnachtslieder zu trällern.
    Den Düften allerdings konnte ich nicht entgehen. Denn auch vorm Totensonntag musste ich Lebensmittel kaufen, Drogerieprodukte, neue Winterschuhe… Und da rochs überall nach Weihnachten. Gut, im Schuhladen eher weniger. Dafür gabs dort Weihnachtsmusik.

  6. Hallo Emil,
    ich war schon ganz gespannt auf das erst Türchen.
    Als ich Kind war, war die Adventszeit Fastenzeit. Ein bisschen Süßigkeiten gab es an den Sonntagen. Plätzchen und Stollen wurden erst an Weihnachten gegessen. In der Adventszeit wurden die Plätzchen gebacken, dann kamen sie in Weckgläser, versiegelt mit Thesafilm. Ganz heimlich habe ich natürlich stibitzt und danach die Gläser wieder perfekt verschlossen. Das waren aber nur ganz wenige Plätzchen, sonst wäre der Schwund aufgefallen.

  7. M. sagt:

    Ich gestehe, daß ich “eintitsche”, die Kekse in den Milchkaffee tunke. Wenn sie anfangen, sich leicht zu biegen, dann ist der richtige Moment da, den Keks vorsichtig in den Mund zu bringen. Dann schmilzt das Teil auf meiner Zunge dahin. Aber wehe, ich verpasse diesen Moment! Dann hab ich Spekulatiusschlamm im Kaffee …

    Lieber Emil, du bist nicht manches Mal undercover im Heim bei mir der Herr P.????

  8. … ach, und heute Christa Wolf! Da hab ich an dich gedacht. Irgendwie. Weil du sie ja immer parat hast. Ihre Bücher bleiben uns. Sie bleibt uns in ihren Büchern. Etwas bleibt!
    Ich grüße

  9. minibares sagt:

    Hirschornsalz gehört auch in den Spekulatius-Teig.
    Das weiß ich noch ganz genau. Das musste immer besorgt werden Und die nicht ganz so großen und die richtig langen Modeln, die konnte mein Vater am besten ausschlagen.
    Das Backen war immer ein Fest der Sinne und Freude.

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