Kaufen für die Müllhalde
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Von meinen Lesern nehme ich an, daß sie durchaus technikbegeistert, zum Mindesten aber nicht technikfeindlich sind. Und ich nehme weiterhin an, daß jeder von euch schon mindestens einmal das scheinbar zufällige Versagen eines Gerätes kurz nach Ablauf der Garantie- oder Gewährleistungsfrist erlebt hat.
Stichworte: «geplante Obsoleszenz, death dating».
Am Dienstag gab es dazu eine wundervolle Dokumentation auf arte, «Kaufen für die Müllhalde». Bis 21. Februar 2011 ist der Beitrag auch in der arte Mediathek zu finden.
Die Sendung dauert etwa 75 Minuten und wird am Freitag, den 18. Februar 2011, um 10:30 sowie am Donnerstag, den 24. Februar 2011 um 03:25 wiederholt. Danach bleibt wohl nur die Suche in bekannten Videoportalen,um z. B. das hier zu finden:
Als gelernter Ossi kenne ich ja die Haltbarkeit unserer DDR-Produkte, die mir als wesentlich andauernder als die der entsprechenden Westtechnik in Erinnerung ist. Natürlich kommt noch dazu, daß ältere Technik viel weniger komlpliziert und damit viel weniger anfällig war. Heute sagt ein Transistor "Äätsch!" und die Fernseh-DVD-Player-Internetsurfmaschine ist kaputt. Drei Dinge in einem ist wie früher drei einzelne Dinge auf einmal.
Nur um noch ein Beispiel anzuführen: Ich bevorzuge rein mechanische Waagen. In meiner Küche habe ich zwei davon. Ihr Vorteil: Sie funktionieren ohne Strom, nie ist die Batterie alle – und genau genug arbeiten sie für die Küche allemal:
Mich ärgert, daß ich heutzutage Geräte ohne diesen elektrischen Schnickschnack nicht mehr erwerben kann. Ein Auto ohne elektrische Fensterheber – ohne Zündschlüssel geht kein Fenster mehr auf … Ohne Strom funktioniert kaum noch ein Heizgerät (elektromagnetische Ventile schließen, wenn sie stromlos sind) … Zwei Tage ohne Strom – und kein Handy oder Telefon funktioniert mehr …
Ohne Internet mag ich nicht mehr leben. Aber manchmal, manchmal ist mir das alles zu elektronisch kompliziert.
Wie geht es euch?
Der Verfasser des Blogs schleicht davon und dankt für’s Lesen.
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Mit der Fertigstellung dieses Blogs begann ich am 17.02.2011 gegen 13 Uhr, ungefähr um 21.30 Uhr wurde ich von Twitter auf den Beitrag bei netzpolitik.org aufmerksam gemacht.
049 / 365 – One post a day (WP-count: 362 words)
Pingback: Tweets that mention Wegwerftechnik (Nº 49 #oneaday) | Gedacht | Geschrieben | Erlebt | Gesehen -- Topsy.com
http://www.flickr.com/photos/frizztext/2128081621/
wie wir so Kaffee machen, wird von unseren reichen Freunden belächelt. Macht aber nix. Geht auch überm offenen Feuer am Fluss-Ufer.
Ja – das Teil kann ja nichtmal Michschaum für „die Latte“!?
Aber ich habe auch keine Ahnung, wie eure Espressomaschine funtioniert. Als Erzgebirger bin ich ja auch Sachse; Filterkaffee muß es sein. Kein Espresso, kein latte macchiato, kein café au lait …
Wie lange ein Gerät wirklich hält, entscheiden schon lange nicht mehr die Ingenieure, sondern das Marketing. Hatten Computer und Zubehör früher noch eine physische Halbwertszeit von 5 Jahren, geben sie heute schon nach 3 Jahren den Geist auf, von dem ganzen Schnickschnack im Haushalt ganz zu schweigen. Aber vielleicht lehren uns die angekündigten Sonnenstürme ja endlich, dass totale Abhängigkeit von Elektrizität eine Schnapsidee ist.
Kleine Linksammlung zum Thema Konsumieren als Bürgerpflicht:
Ex und hopp – all das Zeug!
The Responsible Revolution
Diamanten-Reizwäsche für die Reichen, Frust bei den Armen
Schöner konsumieren als neue Bürgerpflicht.
Kaufen ist Bürgerpflicht
Da ist schon viel Wahres dran und eine ganz normale Küchenwaage nutze ich auch, ebnso einen Dosenöfnner, alles ist nicht volltechnisiert.
Mein Drucker war gerade zwei jahre alt…futschi – kaputschi. Reparatur zu teuer, also neuen kaufen.
Schau mal die Waschmaschinen an, die sind nur noch aus Kunststoff, die Schleudertrommel läuft auch über Kunststoff, das kann nicht lange gutgehen.
Herzlichst ♥ Marianne
Lieber Emil,
danke für diesen wertvollen Blog und danke an Arte für deren Dokumentation. Dieses Thema beschäftigt mich schon lange und man muss nicht radikal kapitalismuskritisch gestimmt sein, um zu erkennen, dass unsere Konsum- und Wegwerfgesellschaft der blanke Horror ist.
Ich bin auch noch so sozialisiert, nichts wegzuwerfen. Auf einem oberhessischen Bauernhof nahm das bisweilen auch absurde Züge an, trotzdem bin ich froh, so erzogen worden zu sein. Dort finden sich noch viele Geräte in Küche und Keller, um die mich so mancher Flohmarktflaneur beneiden würde beziehungsweise, die man in dem von mir so geschätzten Manufactum-Katalog teuer erwerben müsste.
Es grüßt, die SoSe
Nachdem heute Sixtus dieses Thema hier aufgriff, habe auch ich den Link zum ganzen Film auf Youtube (Kaufen für die Müllhalde):
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=tI798T2tRrQ]
Dieses Produzieren für die Müllhalde und das Fördern unserer Abhängigkeit vom Strom in fast allen Dingen, die mehr oder weniger alltäglich sind, hat schon so a G’schmäckle…
G’schmäckle? Mir stinkt das zum Himmel und noch höher hinauf …
Oh ja, so was ist chic. Jetzt, wo meine alte Küchenwaage kaputt ist, werde ich m ich auf die Suche nach einer ohne Strom machen müssen. Am besten, ich schau in 2nd Hand Shops nach
Den Film habe ich mir jetzt nicht angesehen, mach ich später mal.
Aber es ist so, die Garantie ist abgelaufen und kurze Zeit später geht das gute Stück, was auch immer es ist kaputt. Obwohl ich in einer Wegwerffamilie großgeworden bin, tue ich mich mit einigen Dingen schon schwer sie einfach zu entsorgen. Söhnchen hat sich einenDrucker gekauft. Patrone war alle, Originale zu teuer also nachfüllbare gekauft. Schwupp diwupp kaputt war der Drucker. Bitte nur Originale benutzen!! Er hat ja gleich auch noch einen Scanner dabei, deshalb habe ich ihn dann für mich behalten.
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